Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Alltag auf dem Lande

Feste im Freien und Wirtshausszenen gehörten zum Standardrepertoire der Düsseldorfer Genremaler. Oft verwenden sie historisierende Szenen, in denen die ländliche Bevölkerung mit Wohlwollen und Empathie gezeigt wird. Schon seit den 1830er-Jahren wurden die Düsseldorfer Künstler von der alten niederländischen Kunst ebenso inspiriert wie von der Landschaft an der Nordseeküste und dem Leben der Fischer und Seeleute. Künstler wie Andreas Achenbach, Rudolf Jordan und Henry Ritter begründeten den sogenannten „Hollandismus“, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nachwirken sollte. 9 Kunstwerke
"Heimkehr des Fischers" Henry (Heinrich) Ritter
Gezeigt wird eine einfache Fischerstube, die von einem großen Kamin beheizt wird. Während sich einer der Fischer schon die Hände am Feuer wärmt, ist der andere gerade eingetreten und zieht sich die schwere Jacke aus. Seine Wangen sind von Wind und Wetter gerötet. Das dunkle, überwiegend in Brauntönen gestaltete Interieur erinnert an die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Ritter schulte seinen Blick offensichtlich an den Alten Meistern, doch versetzte er deren Bildideen und Kompositionselemente in ein zeitgenössisches Ambiente.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Der Antrag" Henry (Heinrich) Ritter
Schon 1854 lobte der Kunstkritiker Wolfgang von Königswinter Henry Ritters ebenso berührendes wie zeitloses Gemälde "Der Antrag" mit folgenden Worten: „Ein charmantes Bild! Lauter lebendige, frische Beziehungen, die dem Herzen im Innersten wohlthun. Das ist die wahre Poesie aus dem Volke.“
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Middy’s Predigt" Henry (Heinrich) Ritter
Das Gemälde zeigt einen schmächtigen, adrett gekleideten Seekadetten, der auf einer Landungsbrücke drei angetrunkenen Matrosen eine Standpauke hält. Offen bleibt, ob sich der Uniformierte durchsetzen kann oder ins Wasser fallen wird, denn das Ende des Steges ist bedenklich nahe. Bei der humorvollen und wohl auch sozialkritischen Szene handelt es sich um eine größere Fassung des gleichnamigen Bildes im Kölner Wallraf-Richartz-Museum.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Holländisches Interieur" Claus Meyer, genannt Claus-Meyer
2020 kam das Gemälde als Zustiftung der Nachfahren des Malers August Siegert in die Sammlung der Dr. Axe-Stiftung. Es stammte aus altem Familienbesitz. Das Interieur zeigt einen stillen Moment in einer niederländischen Küche mit einer adrett gekleideten Magd, die Kartoffeln schält und dabei von einem jungen Mann mit Pfeife unterhalten wird. Es handelt sich um eine charakteristische Arbeit des Malers, für den die Niederlande seit den frühen 1880er-Jahren eine wichtige Inspirationsquelle waren.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Beim Notar" Benjamin Vautier
Seit 1858 war Benjamin Vautier mit Bertha Euler, der Tochter des einflussreichen Düsseldorfer Notars und Politikers Joseph Euler verheiratet. Das Paar hatte vier Kinder. Vielleicht wurde der Künstler durch den Beruf des Schwiegervaters zu der unterhaltsamen Szene mit dem vornehmen Notar im langen Hausmantel inspiriert. Bei dem Bild handelt es sich um eine Zweitfassung des 1872 datierten Gemäldes „Beim Advokaten“ im Walters Art Museum, Baltimore, Maryland (USA).
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Das wohlgelungene Bildnis" Hermann Plathner
Durch Friedrich von Boetticher ist überliefert - leider ohne Angabe der Bildmaße -, dass Hermann Plathner ein Gemälde mit dem Titel „Das wohlgelungene Bildnis“ 1871 auf der Akademieausstellung in Dresden zeigte. Es könnte sich dabei um das 1869 datierte Gemälde im Bestand der Dr. Axe-Stiftung handeln. Die unterhaltsame Szene zeigt einen Marketender in einer ländlichen Wohnstube, der seiner Kundschaft ein kleines Porträt präsentiert.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Gute Bewirtung" August Friedrich Siegert
Während das erste der beiden Bilder die redlichen Wirtsleute zeigt, die zwei Soldaten mit Brot, Schinken und Bier versorgen, schildert die zweite Szene das bittere Ende mit der dreisten Zechprellerei. Bei der Wahl des Motivs orientierte sich Siegert an Pieter de Hooch und anderen niederländischen Genremalern des 17. Jahrhunderts.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Schlechte Bezahlung" August Friedrich Siegert
Das hier erstmals ausgestellte Bilderpaar befand sich immer im Besitz der Familie Siegert bis es 2020 als Zustiftung in die Dr. Axe-Sammlung kam. Der Maler befasste sich seit 1853/54 mit dem Thema, das den Untertitel trägt „Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren“. Im Jahr 1881 verkaufte Siegert eine Fassung an den Düsseldorfer Kunsthändler Eduard Wilhelm Schulte, verbunden mit dem „Vervielfältigungsrecht derselben“. Bei den 1883 datierten Bildern handelt es sich wahrscheinlich um die letzten Arbeiten aus dieser Werkgruppe.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Erntefest" Christian Eduard Boettcher
Erntebilder waren in der deutschen und französischen Malerei des 19. Jahrhunderts – von Jacob Becker aus der Düsseldorfer Malerschule bis zu François Millet und den Malern von Barbizon – ein beliebtes Themen aus Arbeit und Alltag. Die heiter-unbefangene Darstellung des Landlebens in dem „Erntefest“ aus dem Jahr 1883 ist typisch für Christian Eduard Boettcher. Mit großem Geschick und voller Erzählfreudigkeit arrangierte der Künstler den vielfigurigen Erntezug. Alles scheint an diesem freudigen Tag auf den Beinen zu sein.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

Henry (Heinrich) Ritter

1816 Montreal - 1853 Düsseldorf
Henry Ritter war trotz seiner kurzen Lebenszeit ein produktiver Künstler, der vor allem mit seinen humorvollen Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur Düsseldorfer Genremalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geleistet hat. In Kanada geboren, kam Henry Ritter 1832 als Vollwaise zu einem Onkel nach Hamburg. Seit 1833 lebte er in Düsseldorf, wo er 1836-1847 an der Kunstakademie studierte. Seine Lehrer waren Carl Ferdinand Sohn und Wilhelm von Schadow, dessen Meisterklasse er 1840-47 besuchte. In diesen Jahren unterhielt Ritter bereits ein eigenes Atelier im Akademiegebäude. 1837/38 nahm er Privatunterricht bei Rudolf Jordan. Die beiden Künstler verband die Vorliebe, in ihren Bildern Szenen aus dem Leben der Fischer und Seeleute darzustellen. Wie Jordan erweiterte auch Henry Ritter sein Motivrepertoire durch Eindrücke, die er auf verschiedenen Reisen gewinnen konnte: 1839 besuchte er die Normandie, 1840 Schottland und England, 1843 Westfriesland. Ritter hatte Frau und Kinder und pflegte den fachlichen Austausch mit seinen Malerfreunden im Kompositionsverein Crignic und im Künstler-Verein Malkasten. Neben den in Öl ausgeführten Werken hinterließ er ein umfangreiches grafisches Werk, bestehend aus Zeichnungen, Radierungen, Lithografien und Holzschnitten.

Claus Meyer, genannt Claus-Meyer

1856 Linden (bei Hannover) - 1919 Düsseldorf
Claus-Meyer, dessen Taufname August Eduard Nicolaus Meyer lautet, begann seine künstlerische Ausbildung 1875-1876 an der Kunstschule in Nürnberg und setzte diese bis 1881 an der Kunstakademie in München fort. Seit 1883 unternahm er regelmäßig Studienreisen in die Niederlande, die die Motivwelt seiner Bilder prägen sollten. Bei der Wahl seiner Motive wurde er oft von alten Meistern wie Pieter de Hooch und Jan Vermeer van Delft inspiriert. Im Unterschied zu den niederländischen Vorbildern, die er durch intensives Naturstudium noch zu übertreffen versuchte, sind Claus-Meyers Bilder heller und nuancenreicher und einem strengen Realismus verbunden. Seine Bilder fanden beim zeitgenössischen Publikum schnell Anerkennung. Ab 1882/83 stellte er regelmäßig in Berlin, Bremen, Dresden, München, Paris, Wien und anderen Städten aus. 1890 erhielt Claus-Meyer einen Ruf als Professor an die Kunstschule Karlsruhe, 1895 wechselte er als Nachfolger von Wilhelm Sohn an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1919 Professor für Genremalerei war. In seiner Düsseldorfer Zeit schuf Claus-Meyer auch monumentale Wandbilder u. a. für den Rittersaal auf Schloss Burg an der Wupper. Ein Jagdfries von seiner Hand befindet sich noch heute in der Marienburg in Köln. Porträts und einige Landschaftsgemälde ergänzen sein künstlerisches Werk.

Benjamin Vautier

1829 Morges (am Genfer See) - 1898 Düsseldorf
Der Pastorensohn Benjamin Vautier wurde in Morges, auf der Schweizer Seite des Genfer Sees geboren. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern absolvierte er zunächst in Genf eine Ausbildung zum Emailmaler. 1850 studierte er für acht Monate an der Düsseldorfer Kunstakademie, danach wurde er für ein Jahr Privatschüler von Rudolf Jordan. Fortan spezialisierte er sich auf die Genremalerei. 1857 ließ sich Vautier endgültig in Düsseldorf nieder. Hier war er u. a. mit Ludwig Knaus befreundet, mit dem er 1858 eine Studienreise in den Schwarzwald und das Berner Oberland unternahm, die sein künstlerisches Werk nachhaltig prägen sollte. Vautiers bevorzugten Motive waren Szenen aus dem schweizerischen und schwäbischen Kleinstadt- und Bauernmilieu. Mit naturalistischem Detailreichtum schilderte er fast ausschließlich fröhlich gestimmtes Landvolk in Festtagskleidern. Mit kritischem Blick den mühsamen Arbeitsalltag zu zeigen, lag ihm fern. Vautier lieferte eine Verklärung der Realität. Mit seinen sorgfältig ausgeführten Dorfgeschichten wollte er das städtische Bildungsbürgertum unterhalten. Vautier war aktives Mitglied im Künstler-Verein Malkasten und im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. Auch war er Mitglied der Akademien von Berlin, Antwerpen, Amsterdam, Wien und München.

Hermann Plathner

1831 Gronau bei Hannover - 1902 Düsseldorf
Plathner stammte aus Niedersachsen. Im Polytechnikum in Hannover nahm er ab 1851 Zeichenunterricht, von 1853 bis 1855 studierte er Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Bis 1862 schloss er seine Ausbildung als Privatschüler von Adolph Tidemand und Rudolf Jordan ab. Danach unterhielt er ein eigenes Atelier in Düsseldorf, wo er in der Künstlerschaft gut vernetzt war. Plathner spezialisierte sich auf die Genremalerei in der Art Benjamin Vautiers. Typisch für ihn sind unterhaltsame, oft humorvolle Motive aus der Erlebniswelt der Kinder und Kleinbürger. Plathner stellte seine Bilder u. a. in Antwerpen, Berlin, Dresden, Düsseldorf und Wien aus. Seit den 1880er-Jahren litt er an starker Kurzsichtigkeit, die zunehmend zur Erblindung führte.

August Friedrich Siegert

1820 Neuwied - 1883 Düsseldorf
August Friedrich Siegert war der älteste Sohn eines Seifen- und Kerzenfabrikanten aus Neuwied. Bereits im Alter von 15 Jahren kam er an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo u. a. Theodor Hildebrandt und Wilhelm von Schadow seine Lehrer waren. Ab 1841 unternahm Siegert Studienreisen durch die Niederlande, Frankreich und Italien. Nach Stationen in München und Neuwied ließ er sich 1851 dauerhaft in Düsseldorf nieder. Hier lehrte er an der Kunstakademie und wurde 1872 zum Professor berufen. Freundschaften verbanden ihn mit Rudolf Jordan und Benjamin Vautier. August Friedrich Siegert malte anfangs Historienbilder und Porträts, seit der Jahrhundertmitte wandte er sich erfolgreich der Genremalerei zu. Bevorzugt schuf er unterhaltsame Szenen aus dem Familien- und Wirtshausleben nach dem Vorbild der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Seine Bilder waren vor allem in England und den USA sehr begehrt. Im Jahr 2020, anlässlich des 200. Geburtstags, organisierten die Nachfahren des Künstlers eine umfangreiche monografische Ausstellung, die unter dem Titel „August Friedrich Siegert: Die kleine Welt in der großen“ im Düsseldorfer Stadtmuseum, im B. C. Koekkoek-Haus Kleve und im Röntgen-Museum Neuwied zu sehen war.

Christian Eduard Boettcher

1818 Imgenbroich (bei Monschau) - 1889 Düsseldorf
Als Maler war Boettcher ein Spätberufener. Er begann sein Studium an der Stuttgarter Kunstakademie, wo er sich von 1833 bis 1839 zum Lithografen ausbilden ließ. Dieses Handwerk betrieb er über mehrere Jahre, bis er sich 1844 als Student der Malerei an der Düsseldorfer Akademie einschrieb und Unterricht bei Theodor Hildebrandt und in der Meisterklasse von Wilhelm von Schadow nahm, der er bis 1849 angehörte. Sein ganzes Leben verbrachte er in Düsseldorf. Hauptsächlich war er als Genremaler tätig, doch schuf er auch eine Vielzahl von Porträts. Ab 1872 unterrichtete er auch an der Akademie.
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