Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Bildnismalerei – privat oder offiziell?

Neben Einzelporträts von Männern und Frauen zählten auch Gruppenbildnisse und Bildnisfolgen, wie z. B. die Komponisten-Serie von Gustav Adolph Köttgen, zu den Aufgaben der Porträtmaler. Diese waren überwiegend für den privaten Wohnbereich bestimmt, konnten aber auch öffentliche Gebäude schmücken. Erst nach dem Ende der Schadow-Zeit, ab den 1870er Jahren, verlor die Bildnismalerei zunehmend an Bedeutung, da sich die Fotografie mehr und mehr durchsetzte. 5 Kunstwerke
"Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)" Gustav Adolf Köttgen
Kurz nach der Jahrhundertmitte malte Gustav Adolf Köttgen eine Reihe von zehn Komponisten-Porträts, die immer im Besitz der Familie des Künstlers geblieben sind und 2015 von der Dr. Axe-Stiftung übernommen werden konnten. Für wen oder welchen Anlass er die Komponisten malte, ist nicht bekannt. Das Brustporträt zeigt Mozart im Alter von etwa 25 Jahren zum rechten Bildrand ausgerichtet mit einer weißen Perücke, die im Nacken zu einem Zopf gebunden ist. Bekleidet ist der Komponist mit einer braunen Jacke, einem weißen Rüschenhemd und einem weißen Halstuch. Welches der zahlreichen Mozart-Porträts Köttgen als Vorlage für das Ovalbild diente, ist nicht mit Sicherheit zu sagen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Georg Friedrich Händel (1685-1759)" Gustav Adolf Köttgen
Das Brustporträt zeigt den deutsch-britischen Komponisten in der Mode seiner Zeit mit einer roten Jacke, die aufwendig mit Brokatbordüren bestickt ist, einer Weste und einem weißen Rüschenhemd. Auf dem Kopf trägt er eine weiße, lang ondulierte Perücke. Vorbildlich für G. A. Köttgen war wohl das repräsentative Händel-Porträt von Thomas Hudson (1701-1779) aus dem Jahr 1741, das sich heute im Besitz der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg befindet.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Robert Schumann (1810-1856)" Gustav Adolf Köttgen
Auch das Brustporträt des Komponisten Robert Schumann ist nach rechts ausgerichtet. Das dunkle Haar des Dargestellten ist glatt gekämmt. Die Kleidung besteht aus einer dunkelbraunen Jacke, schwarzen Weste, einem schwarzen Tuch und einem weißen Hemd. Robert Schumann war von 1850 bis 1854 Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Hier komponierte 1850 u. a. seine 3. Sinfonie in Es-Dur, die sogenannte "Rheinische". Es ist nicht auszuschließen, dass sich Köttgen und Robert Schumann persönlich begegnet sind. Das Porträt geht aber vermutlich auf eine Daguerreotypie oder seitenverkehrte Lithographie zurück, da Schumann seine Haare rechts scheitelte (freundlicher Hinweis von Dr. Thomas Synofzik, Robert-Schumann-Haus Zwickau).
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Familienbildnis" Peter Schwingen
Die Sorge um die kranke Mutter ist das zentrale Thema dieses Gruppenbildes. In einer biedermeierlichen Wohnstube mit Ofen links, Bücherschrank und Tischchen mit Wasserkaraffe, Glas und Medizinfläschchen rechts, hat sich eine Familie um die geschwächte Mutter versammelt. Während der Vater im Hausmantel den Puls der Kranken fühlt, reicht das rechts stehende Mädchen einen Löffel mit Medizin. Zwei junge Männer stehen mit ernster Miene links von der zentralen Gruppe. Das Bild ist seit 1994 in der Fachwelt bekannt. Die dargestellte Familie ist heute nicht mehr zu identifizieren.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Bildnis einer jungen Frau mit dunklem Haar" Eduard Pistorius
Die junge Frau hat ihr schönes Haar in einer Biedermeier-Frisur sorgsam gescheitelt, an den Schläfen voluminös gewellt und am Hinterkopf zu einem Flechtkranz arrangiert. Hierdurch kommt ihr langer, tropfenförmiger Ohrschmuck besonders zur Geltung. Der Maler benutzt zur Charakterisierung der Dargestellten traditionelle Bildelemente, wie den Vorhang und den Landschaftsausschnitt. Konventionell ist auch die leichte Kopfneigung, die weibliche Anpassung versinnbildlicht und in männlichen Porträts dieser Zeit undenkbar wäre. Bildbestimmend ist die Schönheit der Frau, die möglicherweise der Familie des Künstlers angehörte.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

Gustav Adolf Köttgen

1805 Langenberg (heute Velbert) - 1882 Düsseldorf
Der Sohn eines literarisch und malerisch begabten Seidenfabrikanten studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Peter von Cornelius, dem er 1825 nach München folgte. Nach der Ausbildung ließ sich Köttgen zu Beginn der 1830er Jahre in Elberfeld nieder. Er arbeitete im Bergischen Land und in Köln als Bildnismaler und Dichter. Er verkehrte in demokratischen und sozialistischen Kreisen, u. a. mit K. Marx, F. Engels und H. von Fallersleben. Nach Stationen in Bremen und Hamburg ließ sich Köttgen mit seiner Familie 1853 in Düsseldorf nieder. Nur wenige Gemälde sind von ihm überliefert. Bekannt wurde Köttgen vor allem mit einem Selbstbildnis aus den 1830er Jahren, das ihn modisch gekleidet und glatt rasiert als jungen, selbstbewussten Mann zeigt. Mit seinen freiheitlich, revolutionären Überzeugungen zählt Köttgen zu den politisch aktivsten Künstlern seiner Zeit.

Peter Schwingen

1813 Muffendorf (heute Bonn) - 1863 Düsseldorf
Peter Schwingen zählt zur ersten Generation der Genre- und Bildnismaler der Düsseldorfer Malerschule. Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Der Vater war Feldhüter und Kleinbauer in Muffendorf bei Bonn. Mithilfe eines Stipendiums des preußischen Staates kam Schwingen 1832 an die Düsseldorfer Kunstakademie. Er studierte hier bis 1845, obwohl ihm das Stipendium bereits 1834 wegen „Faulheit“ wieder aberkannt worden war; denn nach den Sommerferien war er fünf Wochen lang nicht in die Hochschule gekommen. Seine Lehrer waren Th. Hildebrandt und C. F. Sohn sowie Wilhelm von Schadow. Als Genremaler schuf Schwingen vor allem humorvolle Dorfszenen und idyllische Darstellungen aus dem ungestörten, ländlichen Leben im Familienverbund. Ab Mitte der 1840er Jahre malte er vermehrt Alltagsszenen mit sozialkritischen Akzenten. „Die Pfändung“ (1845, Düsseldorf, Museum Kunstpalast) erregte in seiner von sozialen Unruhen gekennzeichneten Entstehungszeit großes Aufsehen. Peter Schwingen starb 1863 verarmt und vergessen im Alter von nur 50 Jahren.

Eduard Pistorius

1796 Berlin - 1862 Karlsbad
Nach seinem Studium an der Berliner Kunstakademie war Pistorius zunächst in Dresden tätig. Von einer Studienreise aus Holland kommend, traf er im Frühjahr 1827 in Düsseldorf ein. Johann Wilhelm Schirmer erinnerte sich in seinen „Autobiographischen Schriften", dass Pistorius „viel von den älteren Niederländern seines Fach's, von ihrer Technik" sprach und für deren Werke „schwärmte". In Düsseldorf gehörte Pistorius dem engeren Kreis um Wilhelm von Schadow an. 1830 ließ er sich in Berlin nieder, wo er seit 1833 der Preußischen Akademie der Künste angehörte. Pistorius machte sich vor allem einen Namen mit Genrebildern im Stil der Werke der alten niederländischen Meister.
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