Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
  • Home
  • Aktuelle Ausstellung
  • Weitere Ausstellungen
  • Über das Kunstkabinett
  • Kontakt

Eugen Kampf, Peter Philippi und Gerhard Janssen

Im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Arthur, der sich neben der Historienmalerei auch mit nahezu allen anderen Bildgattungen befasste, malte Eugen Kampf – abgesehen von einigen Stillleben und Interieurs – ausschließlich Landschaften. Die Motive für seine Bilder fand er in der Eifel, am Niederrhein und vor allem in den Niederlanden. Bis zu seinem Lebensende blieb er in Düsseldorf ansässig. 1908 wurde er hier als Professor an die Kunstakademie berufen. Auch Gerhard Janssen zählt zu den Gründungsmitgliedern des Künstler-Clubs Sankt Lucas. Seine Arbeiten sind von der holländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts inspiriert. Die Werke von Adriaen Brouwer und Adriaen van Ostade wurden zum Vorbild für seine Gemälde, in denen er auf drastisch-humoristische Weise die kleinbürgerlichen Vergnügungen in rheinischen Wirtshäusern und auf der Kirmes schilderte. Der aus Trier stammende und wie die anderen Lucas-Club-Mitglieder in Düsseldorf ausgebildete Maler Peter Philippi trat dem Verein wohl erst gegen 1900 bei. In jüngster Zeit konnte die Dr. Axe-Stiftung von diesem Künstler, der heute nahezu vergessen ist, einige bemerkenswerte Bilder erwerben, die im Erdgeschoss und im 2. Obergeschoss zu sehen sind. 9 Kunstwerke
"Flandrisches Dorf" Eugen Kampf
Eugen Kampf malte sehr erfolgreich in zahllosen Variationen Dörfer oder vereinzelte Häuser bzw. Gehöfte, Bäume und Baumgruppen als Motive, die er in vereinfachter Formensprache in die Landschaft einband. Oftmals belebte er seine Werke - wie in diesem Bild - durch einzelne, nur skizzenhaft ausgeführte Staffagefiguren. Das „Flandrische Dorf“ gehört zu jenen wohl vor 1900 entstandenen Bildern von Eugen Kampf, die noch von einer erdig und schwer wirkenden Tonigkeit geprägt sind.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Sommerliche Eifellandschaft" Eugen Kampf
Von Eugen Kampf sind keine datierten Bilder bekannt, so dass die konkrete Entstehungszeit einzelner Werke kaum möglich ist. Doch scheinen die nach der Jahrhundertwende entstandenen Gemälde leichter und heller zu sein. Die Schwere der frühen Jahre mit den geduckt in der Landschaft liegenden Bauernkaten war mit Beginn des 20. Jahrhunderts überwunden. Typisch für diese spätere Schaffensphase ist die „Sommerliche Eifellandschaft“, die geschickt suggeriert, dass hier nur ein kleiner, unspektakulärer Ausschnitt einer Landschaft von unendlicher Weite gezeigt wird.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Bäuerin auf einem Feldweg" Eugen Kampf
Auch das Bild mit dem Titel „Bäuerin auf einem Feldweg“ wirkt heller und durchlichteter als die frühen Arbeiten Eugen Kampfs mit ihrer schwermütigen Stimmung. In Bildern wie diesem, die eine ungestörte ländliche Idylle zeigen, konnte der Großstädter seine Sehnsüchte nach einem idealisierten Landleben wiederfinden.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Mühle in Flandern" Eugen Kampf
Typisch für die Bilder von Eugen Kampf ist, dass sie - wie auch die hier dargestellte Mühle mit der Ortschaft im Hintergrund - nicht eindeutig zu lokalisieren sind. Der Künstler verzichtete wohl bewusst auf konkrete topografische Hinweise und Jahreszahlen. In Bezug auf die fehlende Datierung hatte dieses bei einem über Jahrzehnte konstant bleibenden Malstil den Vorteil, immer aktuelle Bilder anbieten zu können.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Dorfstraße in Flandern" Eugen Kampf
Kampf gab in seinen Bildern keine spezifische Landschaftssituation wieder, sondern ein Landschaftstypus. Dieser Typus musste nicht zwangsläufig vor Ort entwickelt werden, sondern konnte auch im Atelier entstehen. Charakteristisch für Eugen Kampf ist die weibliche Rückenfigur, die langsamen Schrittes und leicht gebeugt ins Bildinnere schreitet.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Flandrisches Dorf mit Bäuerin" Eugen Kampf
1902 charakterisierte Friedrich Schaarschmidt in seinem Buch „Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst insbesondere im XIX. Jahrhundert“ den Stil des Künstlers: „Eugen Kampf ist tiefer, satter und energischer in der Farbe, […], er malt eben die starken Farben, […].“ An dem Bild „Flandrisches Dorf mit Bäuerin“, das durch einen geometrisierten Bildaufbau und eine Verselbständigung der Farben gekennzeichnet ist, wird deutlich, dass Eugen Kampf den Naturalismus Eugène Dückers hinter sich ließ und sich mit den Stilmitteln der Moderne auseinandersetzte.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Vor der Haustür" Peter Philippi
Die idyllisch anmutende Szene „Vor der Haustür“ entstand im Jahr 1899, also in jener Zeit, in der Peter Philippi dem Düsseldorfer Künstlerclub Sankt Lucas-Club angehörte. Seine Mitgliedschaft ist durch einen Eintrag in der Zeitschrift „Die Rheinlande“ aus dem Jahr 1900 belegt. Philippis Motivwelt war die der „kleinen Leute“ in ihrer alltäglichen Umgebung. Neben Begegnungen in Geschäften oder Wirtshäusern malte er – stets mit wohlwollendem und auch humorvollem Blick – anekdotenhafte Szenen im Freien, deren Deutung der Fantasie des Betrachters überlassen bleibt.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Porträt eines Mannes mit Mütze" Gerhard Janssen
Bei dem Porträt handelt es sich um ein sogenanntes „Tronie“, d. h. um die Porträtstudie eines unbekannten Mannes, die in schnell gesetzten Pinselzügen die Physiognomie und Befindlichkeit des Dargestellten wiedergibt. Derartige Charakterstudien sind von Rembrandt, Frans Hals und anderen niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts bekannt, die Gerhard Janssen sehr schätzte. Wir kennen „Tronies“ von Janssen in größerer Zahl. Zumeist dienten sie ihm als Studien für mehrfigurige Genreszenen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Selbstporträt" Gerhard Janssen
Von Gerhard Janssen existieren Selbstporträts aus allen Werkphasen. Mal blickt er aus den Bildern dem Betrachter fröhlich, mal zweifelnd oder gar missmutig entgegen. Ernsthafte Gesichtszüge kennzeichnen das Selbstbildnis, das als Leihgabe aus der Sammlung des Künstlervereins Malkasten in der Ausstellung hängt: In klassischer Dreiviertel-Ansicht blickt Janssen den Betrachter, den Kopf leicht gewendet, aus den Augenwinkeln an. Die Augen liegen tief und verschattet unter den herabgezogenen Brauen. Das Gesicht, das plastisch aus der Dunkelheit des Hintergrundes hervortritt, ist in einem lockeren, für Janssen jedoch vergleichsweise konventionellen realistischen Stil gemalt.
Leihgeber:Düsseldorf, Künstlerverein Malkasten

Eugen Kampf

1861 Aachen - 1933 Düsseldorf
Eugen Kampf war der älteste Sohn des Königlichen Hoffotografen August Kampf und dessen Frau Maria. Ausgebildet wurde er an den Kunstakademien von Antwerpen, Brüssel und Düsseldorf, wo er dem Kreis um Professor Eugène Dücker (1841-1916) angehörte, der ab 1872 für mehr als 40 Jahre die Landschaftsklasse geleitet hat. Der naturalistische Stil Dückers prägte den jungen Eugen Kampf ebenso wie viele seiner Künstlerfreunde. Durch Dücker wurde die Begeisterung für die Niederlande geweckt, die bei Eugen Kampf Zeit seines Lebens andauern sollte. Seit 1889 war der Künstler dauerhaft in Düsseldorf ansässig. Hier zählte er 1892 mit seinem Bruder Arthur und acht weiteren Künstlern zu den Begründern des Künstler-Clubs Sankt Lucas. 1908 wurde er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, die ihm auch die Ehrenmitgliedschaft verlieh.

Peter Philippi

1866 Trier - 1945 Rothenburg ob der Tauber
Die Familie des Malers Peter Philippi unterhielt am Hauptmarkt in Trier eine angesehene Buchhandlung, die nach mehr als 100 Jahren 1983 geschlossen wurde. Die spätbiedermeierliche Ausstattung des Ladenlokals mit den darüber liegenden Wohnräumen inspirierten den jungen Künstler zu vielen seiner Bilder. An der Düsseldorfer Kunstakademie ausgebildet, zog Philippi 1906 ins pittoreske Rothenburg ob der Tauber, wo er bis zum Ende seines Lebens ansässig war. Der älteren Traditionslinie der Düsseldorfer Akademie und Vorbildern wie Ludwig Knaus, Benjamin Vautier, Hugo Oehmichen u. a. folgend, verschrieb sich Philippi einer präzise ausgeführten anekdotischen Genremalerei in tonigen Farben. Unbeeinflusst von zeitgenössischen Umbrüchen und Kunstströmungen hielt er sich über Kaiserzeit und zwei Weltkriege hinweg bis zu seinem Tod an diese behaglich-idyllische Kleinmalerei, die perfekt in die Kunstdoktrin des Dritten Reiches passte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Philippi mit Ehrungen überschüttete und 1944 in die „Gottbegnadeten-Liste“ (Führer-Liste) der wichtigsten Maler des NS-Staates aufgenommen.

Gerhard Janssen

1863 Kalkar - 1931 Düsseldorf
Der im niederrheinischen Kalkar geborene Gerhard Janssen stammte aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Seiler. Zwischen 1878 und 1894 studierte er mit Unterbrechungen an der Düsseldorfer Kunstakademie. Studienreisen führten ihn in die Niederlande (gemeinsam mit Helmuth Liesegang), sowie nach England und Belgien. Janssen malte seine Bilder mit breitem und kraftvoll-grobem, später zunehmend skizzenhaftem, aber immer sicherem Strich. Seine Helldunkel-Malerei ist dabei von einer kühlen, später überwiegend bräunlichen Palette geprägt. Zu seinen bekanntesten Gemälden gehören die von französischen Caféhaus-Bildern inspirierte „Alte Bockhalle in Düsseldorf“ (um 1890, Düsseldorf, Museum Kunstpalast), „Een dolle Boel“, eine derbe Trinkergesellschaft (um 1900) und die großformatige skizzenhafte Szene „Der letzte Gast“ (1910/11, Düsseldorf, Museum Kunstpalast). 1909 erhielt Janssen den Professorentitel der Kunstakademie in Düsseldorf, seit 1920 war er Mitglied der Kunstakademie Berlin. 1930 ernannte ihn seine Heimatstadt Kalkar zum Ehrenbürger.
© Dr. Axe-Stiftung

Home | Datenschutzerklärung | Impressum | Kontakt

Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung © Copyright 2025. All Rights Reserved.
Cookie-Zustimmung verwalten
Wir würden uns über Ihre Zustimmung zur Erfassung von anonymisierten Nutzungsstatistiken freuen.
Funktional Immer aktiv
Der Zugriff oder die technische Speicherung ist unbedingt für den rechtmäßigen Zweck erforderlich, um die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Abonnenten oder Nutzer ausdrücklich angefordert wurde, oder für den alleinigen Zweck der Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Voreinstellungen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Nutzer beantragt wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Aufforderung, die freiwillige Zustimmung Ihres Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht zu Ihrer Identifizierung verwendet werden.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten Sie {vendor_count} Lieferanten Lesen Sie mehr über diese Zwecke
Einstellungen anzeigen
{title} {title} {title}