Eugène Dücker – Lehrer für eine Generation Düsseldorfer Landschaftsmaler
Mehr als 40 Jahre lehrte Eugène Dücker Landschaftsmalerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Wie kein anderer Professor prägte er mit seinem konsequent realistischen Kunstverständnis die Düsseldorfer Landschaftskunst im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Zu seinen zahlreichen Schülern zählen unter anderen die in unserer Ausstellung vertretenen Maler German Grobe, Heinrich Hermanns, Olof Jernberg, Eugen Kampf und Helmuth Liesegang.
Dücker fand seine Motive stets im Freien. Seine Reisen, die er oft in Begleitung von Schülern und Malerfreunden unternahm, führten ihn in den Harz, die Rhön und die Oldenburger Heide und regelmäßig hielt er sich an der Nord- und Ostsee auf.
Ob Dücker die Dünen-Studie mit den zwei kreisenden Möwen auf Sylt oder einer anderen Insel malte, ist nicht überliefert. Ihm ging es bei diesem eng gefassten Bildausschnitt auch nicht darum, einen bestimmten Ort darzustellen, vielmehr wollte er eine spezifische Stimmung in der Natur erfassen. Dücker schuf derartige Ölstudien nicht nur für den Ateliergebrauch, sondern sah in ihnen eigenständige Kunstwerke, was nicht zuletzt die Signatur unten rechts belegt.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Die Motive für seine Landschaftsgemälde fand Eugène Dücker stets im Freien – im Harz, in der Rhön und der Oldenburger Heide ebenso wie an der Nord- und Ostsee, wo er sich regelmäßig aufhielt. Vor allem die Insel Rügen mit ihrer Steilküste bot ihm Motive für zahlreiche stimmungsvolle Bilder. So zeigt auch diese weitläufig angelegte, menschenleere Landschaft die berühmten Kreidefelsen am Kap Arcona im Norden der Insel mit der steinübersäten Strandregion im Vordergrund.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
An der Nordsee bevorzugte Eugène Dücker vor allem die Inseln Borkum, Wangerooge und Sylt für die Malerreisen, die er regelmäßig mit seinen Schülern unternahm. In den Kurlisten von Sylt ist sein Name zwischen 1873 und 1891 sieben Mal verzeichnet. Während einer dieser Aufenthalte entstand auch das Gemälde der Dr. Axe-Stiftung mit der Darstellung des sich im seichten Wasser spiegelnden Morsum-Kliffs, das im Osten der Insel nahe dem Ort Morsum liegt und sich über eine Distanz von knapp 2.000 Metern erstreckt.
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Die Boote auf dieser kleinen querformatigen Holztafel erinnern in ihrer Form an die Zeesenboote, die von den Fischern in den seichten Boddengewässern an der Ostsee genutzt wurden. Auch die roten und orangefarbenen Segel sind typisch für diese Schiffe. Der Klüverbaum des vordersten Bootes lenkt den Blick nach links auf das offene Meer mit weiteren Seglern in der Ferne.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Schon 1902 charakterisierte Friedrich Schaarschmidt in seinem Buch „Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert“ die Arbeiten von Eugène Dücker mit folgenden Worten: „... seine Bilder vereinigen höchsten Stimmungsgehalt mit absoluter Wahrheit der Phänomene und Effecte.“ In dem ein Jahr später, 1903, entstandenen monumentalen Seestück zeigt Dücker genau dieses einfühlsame Beobachten der Natur.
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Bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass Dücker die Komposition zunächst mit schnell gesetzten Bleistiftstrichen vorgezeichnet hat. Er ließ den Strand leicht nach rechts ansteigen und schichtete Land, Wasser und Himmel in lang gezogenen Keilen übereinander. Das Boot im Bildzentrum vermittelt zwischen den Elementen und trägt mit seinem blauen Schatten zur räumlichen Wirkung der Komposition bei.
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Das relativ großformatige Dünenbild mit dem Schäfer und seiner Herde entstand 1910. Ein Aufkleber auf der Rückseite belegt, dass der Künstler für das Bild 1.400,- Mark von der Germania Brauerei in Dortmund erhalten hat.
Die senkrecht verlaufenden Risse in der Malschicht lassen vermuten, dass die Leinwand einst vom Keilrahmen abgespannt und aufgerollt worden ist.
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