Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Figurenmalerei und Genreszenen

Obwohl die Genremalerei an der Düsseldorfer Kunstakademie lange keinen offiziellen Platz hatte, erfreute sie sich bei den Künstlern genauso wie beim Publikum großer Beliebtheit. Das Motivspektrum, auf das die Künstler zurückgreifen konnten, ist vielseitig und umfasst alle Bereiche des alltäglichen Lebens. So finden sich Darstellungen verschiedener Professionen, z. B. des Künstlers selbst wie im „Künstleratelier“ von Charles Meer Webb, aber auch idealisierte, charmante Szenen aus dem Leben der ländlichen Bevölkerung bei Christian Eduard Boettcher. Dass gerade diese Szenen vom Publikum geschätzt wurden, beweist auch ihre Nutzung als Motiv eines Bilderbogens. Figürliche Szenen sind dabei in der Regel von einem erzählerischen Moment bestimmt. Wilhelm Schreuers muntere Schank- und Gesellschaftsszenen erinnern in ihren monochromen Farbwerten, ähnlich wie die Brunaille-Malerei von Arthur Kampf, an die Druckgrafik. Achenbachs Fischergenreszenen waren so gefragt, dass sie, wie die „Havarie am alten Pier“ als exakte Wiedergabe in Heliogravüre vervielfältigt wurden. 13 Kunstwerke
"Das Künstleratelier" Charles Meer Webb
Mit seinem „Künstleratelier“ steht Charles Meer Webb ganz in der Tradition der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Mittels der dargestellten Gegenstände wie dem schweren Folianten auf dem Boden, dem Schädel auf dem Tisch oder dem Helm im Regal verweist er auf die noble Tätigkeit des Malers, die eine Schulung in Geschichte und Anatomie erfordert und nicht nur als reines Handwerk zu betrachten ist.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Prosit! (Hasenclever die Weinprobe malend)" Johann Peter Hasenclever
Die Reproduktion des gleichnamigen Gemäldes im Besitz des Stadtmuseums Düsseldorf zeigt im Vordergrund den Künstler Johann Peter Hasenclever mit einem erhobenen Römer in der rechten Hand. In seiner Linken hält er die Malerinsignien: eine Palette mit Pinseln und einen Malstock. Im Hintergrund befindet sich eine Leinwand, auf der die ersten Züge eines Gemäldes zu sehen sind. Es zeigt „Die Weinprobe“, von der sich eine Variante auch in der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung befindet. Gestochen von Theodor Tamme Weyert Janssen (1816 Jübberde – 1894 Düsseldorf)
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Die Weinprobe" Johann Peter Hasenclever
„Die Weinprobe“ gehört zu den bekanntesten Sujets Havenclevers. Es gibt eine Vielzahl von Wiederholungen und Varianten. Es entstand in der Zeit um 1843 und zeigt mehrere, um ein Weinfass gescharrte Männer bei der Weinverköstigung. Bei den dargestellten Männern handelt es sich wahrscheinlich teilweise um Porträts, da die Figuren auch in anderen Werken Hasenclevers auftauchen. Zwei weitere Fassungen verschiedenen Formats befinden sich in Privatbesitz und in der Nationalgalerie Berlin.
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"Palette mit Farbresten und Darstellung eines Hahns und zweier Hennen" Carl Jutz d. Ä.
Bemerkenswert im Bestand der Dr. Axe-Stiftung ist eine Palette von Carl Jutz d. Ä., die umgeben von Farbresten einen prächtigen Hahn und zwei Hennen zeigt. Das Bild entstand wohl aus einer spontanen Laune des Künstlers heraus und zeigt, wie souverän er malen konnte.
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"In Wald und Feld. Deutsche Bilderbogen für Jung und Alt, Nr. 198" Christian Eduard Boettcher
Mit den Motiven auf dem Bilderbogen „In Wald und Feld“ führt Christian Eduard Boettcher dem Betrachter das Bild eines idealen Landlebens vor Augen. Besonders interessant ist dabei die Szene oben rechts: eine junge Bäuerin, die das Heu zusammenrecht, während im Vordergrund ein Kind schläft. Hierbei scheint es sich um den Moment unmittelbar vor dem zu handeln, den Boetticher auf dem Gemälde „Junge Bäuerin bei der Heuernte mit ihrem schlafenden Kind“ realisiert hat.
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"Junge Bäuerin bei der Heuernte mit ihrem schlafenden Kind" Christian Eduard Boettcher
Im Zentrum des Bildes steht eine junge Bäuerin. Mit einem Rechen, der ihr nun als Stütze dient, hat sie ein wenig Heu zusammengeharkt und es sorgsam unter einem Busch gehäuft. Es dient ihrer kleinen Tochter als schattiges Ruhebettchen. Derlei gefühlvolle waren im 19. Jh. sehr beliebt, spiegelten jedoch nur selten die realen Bedingungen der Landbevölkerung wider. Im Bilderbogen „In Wald und Feld“ von 1870 findet sich eine ganz ähnliche Darstellung von Boettcher.
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"Schankszene vor rheinischer Stadtkulisse" Wilhelm Schreuer
Wilhelm Schreuer ist für seine lasierende, monochrome Malerei in Grau- und Brauntönen bekannt, bei der er mit verdünnten Farben auf nassem Grund und geleimtem Papier malte. Dadurch entstand eine besonders glatte Oberfläche. Die monochrome Tonalität erinnert an die Sepia-Malerei. Diese nutzte schon Caspar David Friedrich für seine romantischen Landschaften zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Napoleons Einzug in der Ratinger Straße, Düsseldorf" Wilhelm Schreuer
Zwar besuchte Napoleon 1811 Düsseldorf, doch ritt er dabei wohl nicht durch die Ratinger, sondern die Elberfelder Straße. Folglich ging es Schreuer in seinem Gemälde nicht um historische Authentizität. Durch seine Malweise und die Farbgebung erscheint das Gemälde fast wie eine Fotografie. Zehn solcher Straßenszenen aus dem Düsseldorfer Leben wurden als Illustrationen für das 1896 veröffentlichte Buch „Aus dem alten und neuen Düsseldorf“ genutzt.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Gesellschaft beim Kaffee" Wilhelm Schreuer
Vermutlich ist das Bild mit den elf Personen, die um eine weiß gedeckte Kaffeetafel gruppiert sind, 1922 entstand. Denn in einem Brief an seinen Sohn Otto vom 22. Februar des Jahres berichtet Wilhelm Schreuer, dass er u. a. an folgendem Gemälde arbeite: „Tischgesellschaft, Biedermeierzeit. Der Anwurf ist außergewöhnlich geglückt, die Rückwand schon fertig.“
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Havarie am alten Pier" Andreas Achenbach
Andreas Achenbach war für seine Marinedarstellungen bekannt, die er sowohl in Malerei als auch in Grafik realisierte. Am Beispiel eines in Not geratenen Fischerbootes führt er dem Betrachter in seiner „Havarie am alten Pier“ das harte Leben der Menschen am Meer unmittelbar vor Augen. Solche Motive erfreuten sich beim Publikum großer Beliebtheit und Nachfrage, sodass Achenbach immer wieder ähnliche Motive in verschiedenen Techniken realisierte.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Havarie am alten Pier" Andreas Achenbach
Die Heliogravüre ermöglichte es, Fotografien in das Medium der Drucktechnik zu übertragen und eine malerische Vorlage exakt wiederzugeben. Beliebte Motive wie die Marinedarstellungen von Andreas Achenbach konnten so einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Dabei sind Heliogravüren nicht als günstige Reproduktionen anzusehen, sondern konnten im Preis einer Originalgrafik oder sogar einem kleinen Gemälde entsprechen. Angefertigt von Ludwig Angerer (1827 Malacky – 1879 Wien)
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"Scheveninger Fischweib" Andreas Achenbach
Der junge Achenbach hatte im August 1837 eine Reise nach Holland unternommen. Die hier entstandenen Skizzen dienten ihm später u. a. als Vorlage für seine grafischen Arbeiten. So zeigt die im März 1839 angefertigte Radierung eine Fischerfrau in geflickter Kleidung und Holzschuhen. Ihre herben Gesichtszüge und die kräftige Statur bezeugen die Härte der täglichen Arbeit am Meer. Das Blatt erschien auch in der Mappe „Sammlung Original-Radirungen Düsseldorfer Künstler“ von 1850.
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"Anlandende Segelboote am Strand" Andreas Achenbach
Das stimmungsvolle Küstenbild zeigt drei große Segelschiffe, deren vom Wind geblähte Segel gerade eingeholt werden. Zahlreiche Männer kümmern sich um die Boote. Am rechten Bildrand steht zwischen einer Gruppe von Fischersfrauen ein auffallend städtisch gekleideter Herr mit Melone und Stock. Es wurde vermutet, dass es sich bei diesem um den Maler Oswald Achenbach handelt, dem nicht minder berühmten jüngeren Bruder des Künstlers. Die gleiche Figur steht auch am Pier in der „Havarie“.
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Charles Meer Webb

1830 (Slough, heute Grafschaft Berkshire, England) - 1895 (Düsseldorf)
Der aus England stammende Charles Meer Webb studierte zunächst an den Kunstakademien in Amsterdam und Antwerpen, bevor er 1848 bis 1850 an der Düsseldorfer Akademie bei Carl Ferdinand Sohn und Rudolf Wiegmann lernte. 1848 war Webb Mitbegründer des Künstlervereins Malkasten. 1851 verließ er die Akademie und wurde Privatschüler bei Wilhelm Camphausen – zu diesem Zeitpunkt hatte er sich bereits auf die Figurenmalerei spezialisiert. Seinen Lebensmittelpunkt verlagerte er mehrfach, beispielsweise 1872 nach Antwerpen oder 1880 nach Brüssel. Als Genremaler sind von Webb überwiegend Interieurszenen bekannt, in denen er auf humoristische Weise Kunstsammler, Priester und Bücherfreunde darstellt, daneben existieren moralisierende Episoden sowie Ratsherren-, Schmuggler-, Wilderer- und Zeitungslesersujets.

Johann Peter Hasenclever

1810 Remscheid - 1853 Düsseldorf
Hasenclever war der einzige Sohn einer bergischen Familie des Kleineisen- und Schmiedehandwerks Schon früh machte sich seine Begabung im Nachzeichnen und Kolorieren von Kupferstichen bemerkbar. Über den Direktor des Düsseldorfer Gymnasiums, auf das ihn die Eltern 1827 schickten, wurde er der Kunstakademie empfohlen. Zunächst sollte er Baumeister werden, doch riet ihm Schadow selbst zur Malerei. Schadow war es auch, der ihn nach anfänglichen „traurigen Witwen, traurigen Bettlern, und anderen Traurigkeiten“ ganz nach dem Muster der Düsseldorfer Seelenmalerei dazu anhielt, sich dem humoristischen und komischen Fach zu widmen. Interner Zerwürfnisse in der Akademie und besserer Verkaufsaussichten wegen wechselte Hasenclever 1838 nach München, unternahm zwei Italienreisen, um sich dann ab 1843 frisch vermählt dauerhaft in Düsseldorf nieder zu lassen. Neben Adolph Schroedter gilt Hasenclever als einer der hervorragendsten Vertreter des humoristischen Genres der Düsseldorfer Malerschule.

Carl Jutz d. Ä.

1838 Windschläg bei Offenburg - 1916 Pfaffendorf bei Koblenz
Carl Jutz d. Ä. zählt neben Johann Christian Kröner und Carl Friedrich Deiker zu den wenigen Tiermalern der Düsseldorfer Malerschule. Er stammte aus einer einfachen Schuhmacherfamilie. Nachdem 1848 die Mutter und wenig später zwei der acht Geschwister gestorben waren, wanderte der Vater, gedrängt durch die wirtschaftliche Not, mit den übrigen Kindern nach Amerika aus. Der fünfzehnjährige Carl ging nicht mit nach Übersee, sondern nahm ab 1853 bei dem niederländischen Tiermaler August Knip in Baden-Baden seinen ersten Malunterricht. 1861 zog Jutz nach München, 1867 ließ er sich dauerhaft in Düsseldorf nieder.

Christian Eduard Boettcher

1818 Imgenbroich (bei Monschau) - 1889 Düsseldorf
Als Maler war Boettcher ein Spätberufener. Er begann sein Studium an der Stuttgarter Kunstakademie, wo er sich von 1833 bis 1839 zum Lithografen ausbilden ließ. Dieses Handwerk betrieb er über mehrere Jahre, bis er sich 1844 als Student der Malerei an der Düsseldorfer Akademie einschrieb und Unterricht bei Theodor Hildebrandt und in der Meisterklasse von Wilhelm von Schadow nahm, der er bis 1849 angehörte. Sein ganzes Leben verbrachte er in Düsseldorf. Hauptsächlich war er als Genremaler tätig, doch schuf er auch eine Vielzahl von Porträts. Ab 1872 unterrichtete er auch an der Akademie.

Wilhelm Schreuer

1866 Wesel - 1933 Düsseldorf
Zeitgenössische Kunstkritiker wie Friedrich Schaarschmidt bescheinigten Schreuer eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe und ein exzellentes fotografisches Gedächtnis für die Bewegungsabläufe von Mensch und Tier, vor allem von Pferden. Neben historisierenden und zeitgenössischen Interieurs malte er Straßenansichten von Düsseldorf und Köln, die er gerne mit uniformierter Reiterstaffage und historisch kostümierten Figuren aus der Zeit der napoleonischen Besetzung des Rheinlands versah. Eine technisch-stilistische Besonderheit seiner Kunst ist seine dünnflüssige, monochrome Malerei in Brauntönen mit einigen Farbakzenten, auf speziell mit Wasserglasfarben präparierten Leinwänden und Papier. Ausgebildet zum Maler wurde Wilhelm Schreuer von 1884 bis 1890 an der Kunstakademie in Düsseldorf. Hier war er Meisterschüler des Historienmalers und späteren Akademiedirektors Peter Janssen (1844-1908). Studienreisen führten Schreuer nach Paris, Hamburg, Amsterdam, Brüssel und Prag und 1928 mit seinen Söhnen nach Italien. Verschiedene offizielle Ehrungen in den 1910er-Jahren bezeugen die Anerkennung des Künstlers, der den Ersten Weltkrieg als malender Kriegsberichterstatter in Belgien und Frankreich miterlebte. Nach seinem Tod ehrte ihn der Düsseldorfer Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 1934 mit einer Gedächtnisausstellung.

Andreas Achenbach

1815 Kassel - 1910 Düsseldorf
Neben Carl Friedrich Lessing und Johann Wilhelm Schirmer gilt Andreas Achenbach als die dritte große Gründergestalt der Düsseldorfer Landschaftsmalerei. Als Frühbegabter war er bereits mit 12 Jahren an der Kunstakademie aufgenommen worden, wo er ab 1829 in die neu gegründeten Landschafterklasse von Johann Wilhelm Schirmer studierte. Waldlandschaften und Marinen sollten zum Schwerpunkt seines Schaffens werden. 1832-33 reiste er mit dem Vater an die holländischen, deutschen und baltischen Küsten. 1835 folgten Dänemark und Schweden, auch verließ er die Akademie und ging ein Jahr später nach München, wo sich die Eltern niedergelassen hatten. Aufenthalte in Paris und Frankfurt schlossen sich an, verbunden mit wiederholten Besuchen der Niederlande. Erst 1843-45 reiste er nach Italien. Seit 1846 bleibend in Düsseldorf ansässig, wurde sein Atelier Mittelpunkt eines reichen Schaffens, das bis nach Amerika ausstrahlte.
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