Fritz von Wille – porträtiert von Künstlerfreunden
Fritz von Wille, der an beiden Wohnsitzen – in Düsseldorf und in der Eifel – einen großen Freundes- und Bekanntenkreis pflegte, wurde von seinen Künstlerfreunden zu unterschiedlichen Anlässen auch porträtiert. Während Arthur Kampf sein Freundschaftsbildnis von Fritz von Wille schon während der gemeinsamen Studienzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie malte, stellte ihn dessen Bruder Eugen Kampf in späteren Jahren beim Malen in der Eifel dar. Das Porträt, das Wilhelm Schneider-Didam von Fritz von Wille im Anzug mit Familienwappen im Hintergrund schuf, wirkt hingegen repräsentativ. Offiziellen Charakter hat auch das vierte Bild der Gruppe, das Fritz von Wille beim Stammtisch im Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten zeigt.
Als Schneider-Didam das Porträt malte, befand sich Fritz von Wille auf dem Höhepunkt seiner Karriere, denn ein Jahr zuvor, 1908, hatte Kaiser Wilhelm II. seine Eifellandschaft mit dem Titel „Die blaue Blume“ erworben. Schneider-Didam präsentierte von Wille selbstbewusst und aufrecht stehend. Das Gesicht schmückt ein markanter Kaiser-Wilhelm-Bart. Keine Accessoires wie Staffelei, Pinsel oder Palette deuten darauf hin, dass es sich bei dem Porträtierten um einen Künstler handelt. Im Gegenteil, das Familienwappen oben links im Bild weist ihn als Adeligen aus.
Leihgeber:Bitburg, Haus Beda
Höhe:100,5 cm
Breite:80,5 cm
Fritz von Wille genoss im Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten großes Ansehen. Er gehörte dem Verein von 1886 bis zu seinem Lebensende im Jahr 1941 an und engagierte sich viele Jahre im Vorstand. Regelmäßig fanden in den repräsentativen Räumen des Vereinshauses an der Jacobistraße Stammtische statt. Ein solches Treffen, „schräger Tisch“ genannt, zeigt das Bitburger Bild mit Fritz von Wille in der linken Bildhälfte und dem Maler Rudolf Barthelmess vorne rechts, dem Kaufmann Franz Windscheid in der Mitte und dem Fabrikbesitzer Richard Windscheid am rechten Bildrand. In der Ecke oben rechts ist die Figur des Kellners mit schnellen Pinselstrichen angedeutet.
Das Bild ist ein Ausschnitt eines großen ca. 150 x 300 cm messenden Gruppenbildes mit insgesamt 18 Vereinsmitgliedern a...
Leihgeber:Bitburg, Haus Beda
Höhe:84,0 cm
Breite:95,0 cm
Eugen, der ältere Bruder von Arthur Kampf, war an den Kunstakademien von Antwerpen, Düsseldorf und Brüssel zum Landschaftmaler ausgebildet worden. Seit 1889 lebte er dauerhaft in Düsseldorf. Wie sein Bruder war auch Eugen Kampf seit der Studienzeit mit Fritz von Wille befreundet. Oft kam er zum Malen in die Eifel. Bei welcher dieser Eifel-Exkursionen die kleine Ölstudie entstand, ist nicht bekannt. Es ist das einzige, heute bekannte Ölgemälde, das Fritz von Wille bei der Arbeit im Freien zeigt.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Die beiden Maler Arthur Kampf und Fritz von Wille lernten sich bereits gegen 1880 während ihres Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf kennen. Anschließend haben sich ihre Wege immer wieder gekreuzt, denn beide waren langjährige Mitglieder im Künstlerverein Malkasten. Arthur Kampf war 17 Jahre alt, als er den 21-jährigen Fritz von Wille porträtierte. Die Tatsache, dass dieses bisher unpublizierte Freundschaftsbild immer im Besitz der Familie von Wille war, zeigt, wie sehr es geschätzt wurde.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Höhe:64,0 cm
Breite:50,7 cm