Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Frühe Radierungen

Seit ihrer Gründung im Jahr 1773 wurde die Kupferstecherkunst an der Düsseldorfer Akademie gepflegt. Alle grafischen Techniken, vom Kupfer- und Stahlstich bis zur Lithografie und Radierung wurden hier gelehrt. Auch wenn die Reproduktionsgrafik dabei im Vordergrund stand, gab es auch bemerkenswerte Künstlergrafiken von A. Rethel, W. Schirmer, A. Achenbach und zahlreichen anderen Malern. Schon in den 1830er Jahren konnte man in Düsseldorf einen Aufschwung der Druckgrafik verzeichnen. Bis in die Mitte des 19. Jhs. war die Druckgrafik v. a. eine illustrative Kunst und bebilderte überwiegend literarische Werke. Ganz anders gelagert sind die reinen Landschaftsdarstellungen. Künstler wie Joh. Wilhelm Schirmer und Carl Friedrich Lessing bildeten in der Malerei, aber auch als Radierungen virtuose Landschaftsbilder mit einer ungemeinen Tiefenwirkung und starken Hell-Dunkel-Kontrasten. 12 Kunstwerke
"Pan und die Nymphen" Johann Wilhelm Schirmer
Schirmer schuf insgesamt nur etwa 30 Grafiken, wobei diese keine Reproduktionen seiner Gemälde, sondern immer eigenständige Motive darstellen. Dabei präferierte er die Technik der Radierung, die er sich seit seiner Jugend autodidaktisch aneignete – soweit bekannt, hat er während seiner Lehrzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie hierzu keine Kurse belegt. Bei der hier gezeigten Radierung handelt es sich um die letzte Grafik, die der Künstler fertigte.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Abendliche Küstenlandschaft mit Eichen und Reihern" Johann Wilhelm Schirmer
Das Bild lebt vom Kontrast zwischen der von Stürmen zerzausten Baumgruppe vor einem dramatischen Himmel mit Möwen und der demonstrativen Ruhe des Teiches mit still stehendem Reiher im Vordergrund. „Die abendliche Küstenlandschaft" in der Dr. Axe-Stiftung ist das bislang einzige wiederentdeckte Atelierbild Schirmers mit Normandie-Thematik. Das eigentliche Thema sind aber die für Schirmer charakteristischen standhaften Eichen, deren Konturen die Form der Steilküste wiederholen.
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"Große italienische Landschaft" Johann Wilhelm Schirmer
Schirmers Pendantpaar von 1841/42 ist von herausragender Qualität: Zwischen dem Weiß des Papiers und der Schwärze der Linien entfaltet sich eine reiche Skala von Tonwerten, die die Bildräume bis zum fernen Horizont gliedern und atmosphärisch bestimmen. Als Vorlage für die Radierung der „Großen italienischen Landschaft“ diente eine quadrierte Bleistiftzeichnung von gleicher Größe, die sich heute in der Graphischen Sammlung in München befindet.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Große deutsche Landschaft" Johann Wilhelm Schirmer
Schirmer schuf die „Große deutsche Landschaft“ und die „Große italienische Landschaft“ als Prämienblätter, sogenannte „Nietenblätter" für die Mitglieder des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen. Im freien Verkauf bot er die Radierungen für jeweils fünf Thaler an. Im Vergleich zu seinen anderen Druckgrafiken waren diese beiden Blätter mit Abstand die teuersten, die Schirmer auf den Markt gebracht hat. Deren künstlerische Qualität war ihm somit absolut bewusst.
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"Waldlandschaft mit Reisenden am Abend" Carl Friedrich Lessing
Sowohl Schirmer als auch Lessing malten Wald- und Sumpflandschaften im Stil Jacob van Ruisdaels. Die beiden Künstler zogen gemeinsam durch die Wälder in der näheren Umgebung Düsseldorfs, in der Eifel oder im Harz. Dort schufen sie Baumporträts voller Leben und Geschichte. Auch hier bildet eine dichte Baumgruppe den düsteren Schauplatz für ein lichtscheues Geschehen, bei dem es sich um Reisende oder auch Schmuggler auf einer abendlichen Fahrt handeln könnte.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Waldlandschaft mit steinigem Bach und Sperber" Carl Friedrich Lessing
1851 zeichnete Lessing die Waldlandschaft mit einem Bach, in dem eine Vielzahl größerer und kleinerer Steinbrocken liegt. Seitlich der Ufer stehen knorrige Bäume, die vom oberen Bildrand angeschnitten sind. Wieder sind die „Baumporträts“ sehr detailreich und individuell gestochen. Auf dem Ast eines abgestorbenen Baumes am rechten Bachufer, der über das Wasser ragt, sitzt ein kleiner Raubvogel, der in der Fülle der Motive erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist. Gestochen von Wilhelm von Abbema (1812 Krefeld – 1889 Düsseldorf)
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"Herbstlandschaft mit Gehöft" Eugen Kampf
Bauernhäuser wie dieses sind typisch für die Motivwelt von Eugen Kampf. Eine querformatige Variante des herbstlichen Motivs brachte er als Radierung in die 4. Mappe des Künstler-Clubs Sankt Lucas ein, die im Jahr 1900 herausgegeben wurde. Die Dr. Axe-Stiftung besitzt zu dieser Radierung die originale Kupferplatte, die sich in der Ausstellung - gemeinsam mit weiteren Kupferplatten des Künstlers - in einer Vitrine im Erdgeschoss befindet.
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"Niederrhein" Eugen Kampf
Auch in seinem druckgrafischen Werk konzentrierte sich Eugen Kampf auf Landschaftsmotive im bevorzugten Stil und Bildaufbau seiner Gemälde. Über Jahre blieben seine Motive nahezu unverändert, was für eine stetige Beliebtheit und einen zuverlässigen Absatzmarkt solcher Motive spricht. In der Radierung sind Felder, Gräser und Bäume durch parallele kurze Striche dargestellt, wodurch Kampf eine Vielzahl verschiedener Grauabstufungen schuf.
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"Landschaft mit Gehöft" Eugen Kampf
Eugen Kampf spezialisierte sich auf niederrheinische und niederländische Landschaftsmotive. Seine Darstellungen sind dabei nur selten genau zu verorten. Vielmehr nutzte er motivische Versatzstücke, die immer wieder zum Einsatz kommen konnten. Dasselbe Bauerngut finden wir auch im Gemälde „Herbstlandschaft mit Gehöft“. In der Radierung fällt dabei das Gebäude im Hintergrund auf. Dort ist zu sehen, dass Kampf bei der Ausarbeitung von Flächen teilweise auf die Umrisslinie verzichtete.
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"Kupferplatte zu „Landschaft mit Gehöft“" Eugen Kampf
Die postkartengroße Kupferplatte zeigt Eugen Kampfs „Landschaft mit Gehöft“. An seiner Signatur in der Platte unten links wird deutlich, dass der Künstler spiegelbildlich arbeiten musste. Insgesamt befinden sich in der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung zehn Kupferplatten von Eugen Kampf, davon drei mit zugehörigen Radierungen („Landschaft mit Gehöft“, „Niederrhein“, „Segelboot“).
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"Segelboot" Eugen Kampf
Paul Horn bemerkte 1928 in seinem Buch „Düsseldorfer Graphik in alter und neuer Zeit“, dass Eugen Kampf für seine Radierungen keine großen Formate brauche wie sein Bruder Arthur. Horn hielt gerade die kleinen Arbeiten für seine „vollkommensten“. Dies trifft auch auf das vorliegende Blatt zu, in dem der Künstler mit nur wenigen, sicher gesetzten Strichen eine stimmungsvolle Marinelandschaft schuf. Kurze gebogene Striche beschreiben den wolkenverhangenen Himmel, langgezogenen Linien das seichte Wasser.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Mühle in Flandern" Eugen Kampf
Typisch für die Bilder von Eugen Kampf ist, dass sie - wie auch die hier dargestellte Mühle mit der Ortschaft im Hintergrund - nicht eindeutig zu lokalisieren sind. Der Künstler verzichtete wohl bewusst auf konkrete topografische Hinweise und Jahreszahlen. In Bezug auf die fehlende Datierung hatte dieses bei einem über Jahrzehnte konstant bleibenden Malstil den Vorteil, immer aktuelle Bilder anbieten zu können.
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Johann Wilhelm Schirmer

1807 Jülich - 1863 Karlsruhe
Schirmer wurde 1839 der erste Professor für Landschaftsmalerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seit 1830 hatte er – zunächst vertretungsweise während der Italienreise des Direktors Schadow – den Unterricht einiger Landschafter angeleitet, die dann 1832 als eigene Klasse etabliert wurden. Diese war aus dem „Landschaftlichen Componierverein“ erwachsen, den Schirmer zusammen mit seinem Freund Carl Friedrich Lessing 1827 ins Leben gerufen hatte. Mit seinen Schülern erschloss er das Ahrtal und die Eifel für die Kunst. Reisen in die Schweiz (1835/37) und in die Normandie (1836) ergänzten seine Landschaftserfahrungen um die Eindrücke von Hochgebirge und Küste. Aus der Italienreise (1839/40) resultierte vor allem eine starke Rückbindung an die klassische Landschaftsmalerei von Claude Lorrain, Poussin und Dughet. 1854 wurde Schirmer als Gründungsdirektor der Badischen Kunstschule nach Karlsruhe berufen. Mit über 300 Schülern war er der erfolgreichste deutsche Kunsterzieher des 19. Jahrhunderts.

Carl Friedrich Lessing

1808 Breslau - 1880 Karlsruhe
Die Grundlagen seiner Erziehung erfuhr der Großneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing durch eine harte, „spartanische Erziehung“ (Friedrich von Uechtritz) im Elternhaus. Als Student an der Bauakademie in Berlin war Lessing durch seinen Freund C. F. Sohn mit Wilhelm Schadow bekannt geworden. 1826 folgte er diesem an die Düsseldorfer Kunstakademie. Mit romantischen Landschaften machte er auf den Berliner Akademieausstellungen zunächst auf sich aufmerksam, wechselte aber schon bald ins Historienfach. 1829/30 legte er mit dem Fresko der „Schlacht von Ikonium“ in Schloss Heltorf von seiner besonderen dramatischen Begabung Zeugnis ab. Waren die Anfänge von gefühlvoll poetischen Sujets besetzt, so waren es bald historische Stoffe voller Handlung, die Lessing als bedeutendstes Talent der Zeit bezeichnen ließen. Im rheinischen Konfessionsstreit um den Kölner Erzbischof C. A. Droste zu Vischering 1837/38 wurden seine Bilder des böhmischen Freiheitskämpfers jan Hus als antikatholische Parteinahme gedeutet und führten zu Spannungen mit Schadow. 1846 widerstand Lessing der Berufung an die Frankfurter Städel-Schule, die seinen „Hus auf dem Konzil zu Konstanz“ erworben hatte. Wie mit Schadow hatte auch dort der zupackende Realismus Lessings zu einem Streit um Bilder mit Philipp Veit geführt. Auch die Nachfolge des nach Karlsruhe berufenen Freundes J. W. Schirmer in der Landschafterklasse der Düsseldorfer Kunstakademie schlug er aus, um dann allerdings 1857 Direktor der Großherzoglichen Galerie in Karlsruhe und nach dem Tod Schirmers 1863 auch der Akademie zu werden. Die ihm 1868 angetragene Leitung der Düsseldorfer Akademie nahm Lessing nicht an.

Eugen Kampf

1861 Aachen - 1933 Düsseldorf
Eugen Kampf war der älteste Sohn des Königlichen Hoffotografen August Kampf und dessen Frau Maria. Ausgebildet wurde er an den Kunstakademien von Antwerpen, Brüssel und Düsseldorf, wo er dem Kreis um Professor Eugène Dücker (1841-1916) angehörte, der ab 1872 für mehr als 40 Jahre die Landschaftsklasse geleitet hat. Der naturalistische Stil Dückers prägte den jungen Eugen Kampf ebenso wie viele seiner Künstlerfreunde. Durch Dücker wurde die Begeisterung für die Niederlande geweckt, die bei Eugen Kampf Zeit seines Lebens andauern sollte. Seit 1889 war der Künstler dauerhaft in Düsseldorf ansässig. Hier zählte er 1892 mit seinem Bruder Arthur und acht weiteren Künstlern zu den Begründern des Künstler-Clubs Sankt Lucas. 1908 wurde er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, die ihm auch die Ehrenmitgliedschaft verlieh.
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