Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Glaube, Kirche und Gebet

Beschaulich und still sind die Szenen, in denen es um die Darstellung des christlichen Glaubens geht. Seit den Anfängen der Genremalerei in den 1830er-Jahren bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein waren Bilder mit religiösen Inhalten im katholischen Rheinland sehr gefragt, und die Künstler der Düsseldorfer Malerschule boten ein abwechslungsreiches Motivrepertoire: Besonders in Winterbildern mit betenden Gläubigen, Mönchen und Priestern war der Vanitasgedanke präsent. Kälte, Schnee und Eis unterstrichen den Gedanken an die Vergänglichkeit. Weniger frostig geht es den Interieurszenen von Hugo Oehmichen, Hubert Salentin, August Siegert und Wilhelm Sohn zu. Diese Maler zeigen Innenräume, in denen sich die Gläubigen zum Gebet zusammengefunden haben, allein, als Familie oder als Gemeinde. Gerade bei den mehrfigurigen Bildern wird deutlich, dass hier die sentimental berührende Darstellung der Lebensalter und der christlichen Fürsorge im Fokus der Künstler standen. 5 Kunstwerke
"Der Feiertag (Die Lesestunde)" August Friedrich Siegert
In einem Brief an seine Mutter schrieb August Siegert über den „Feiertag“: „Prof. Sohn […] gratulirte mir wiederholt mit Händedrücken zu dem Bild u. sagte, es habe ihn lange kein Bild so ergriffen. Die Idee gefiel ihm sehr: Der alte Inspektor meinte heute Abend, das sei ein ganz religiöses Bild, das brächte Frieden, u. müßte Jeden rühren. […] Es sei mein bestes Bild, das habe ich dieser Tage so oft gehört […]“. Laut Geschäftsbuch verkaufte Siegert das Motiv zwischen 1853 und 1867 etwa zwölf Mal in unterschiedlichen Formaten. Die Fassung in der Dr. Axe-Sammlung entstand 1867.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Ein stiller Moment" Wilhelm Sohn
In sich gekehrt sitzt die junge Dame neben einem Altar mit einer brennenden Kerze. Ein Hut im Jägerstil und eine vom Gürtel herabhängende schwere Silberkette schmücken ihre modische Kleidung. Wilhelm Sohn, der 1874 als erster Professor für Genremalerei an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen wurde, malte das Bild sehr sorgfältig und detailliert. Selbst dem abgetretenen Steinfußboden und dem zarten Schatten an der Wand schenkte er Aufmerksamkeit.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Betende Frau mit Kindern" Ernst von Bresler
Das Winterbild zeigt den Vorraum einer Kirche mit einer Frau und ihren beiden Kindern, die vor einer Marienfigur im Gebet auf die Knie gesunken ist. Handelt es sich bei der Dargestellten um eine junge Witwe? Der schneebedeckte Friedhof mit der Kreuzigungsgruppe und die Kirchenruine im Hintergrund verweisen ebenso wie das Bischofsgrab vorne rechts auf Tod und Vergänglichkeit. Nur eine Kerze und das Innere der Kirche strahlen Licht und Wärme aus.
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"Mönch vor einer Kapelle" Eduard Euler
Ungeachtet der aktuellen Entwicklung in der Kunst malte Eduard Euler noch 1898 das spätromantisch anmutende Gemälde „Mönch vor einer Kapelle“. Die altmeisterliche Technik, mit der er die Winterlandschaft und die subtil ausgeleuchtete Kirchenarchitektur ausführte, sind noch heute bewundernswert.
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"Nächtlicher Kirchgang" Carl Hilgers
Die kleinformatige, skizzenhaft ausgeführte Winterlandschaft zeigt rechts ein mittelalterlich anmutendes Kirchen- oder Klostergebäude und links einen mächtigen, entlaubten Baum, der vom Bildrand angeschnitten ist. Auf dem verschneiten Weg in der Mitte ziehen ein Geistlicher und ein kindlicher Messdiener bildeinwärts. Vermutlich wurden sie in der kalten Nacht an ein Sterbebett gerufen.
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August Friedrich Siegert

1820 Neuwied - 1883 Düsseldorf
August Friedrich Siegert war der älteste Sohn eines Seifen- und Kerzenfabrikanten aus Neuwied. Bereits im Alter von 15 Jahren kam er an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo u. a. Theodor Hildebrandt und Wilhelm von Schadow seine Lehrer waren. Ab 1841 unternahm Siegert Studienreisen durch die Niederlande, Frankreich und Italien. Nach Stationen in München und Neuwied ließ er sich 1851 dauerhaft in Düsseldorf nieder. Hier lehrte er an der Kunstakademie und wurde 1872 zum Professor berufen. Freundschaften verbanden ihn mit Rudolf Jordan und Benjamin Vautier. August Friedrich Siegert malte anfangs Historienbilder und Porträts, seit der Jahrhundertmitte wandte er sich erfolgreich der Genremalerei zu. Bevorzugt schuf er unterhaltsame Szenen aus dem Familien- und Wirtshausleben nach dem Vorbild der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Seine Bilder waren vor allem in England und den USA sehr begehrt. Im Jahr 2020, anlässlich des 200. Geburtstags, organisierten die Nachfahren des Künstlers eine umfangreiche monografische Ausstellung, die unter dem Titel „August Friedrich Siegert: Die kleine Welt in der großen“ im Düsseldorfer Stadtmuseum, im B. C. Koekkoek-Haus Kleve und im Röntgen-Museum Neuwied zu sehen war.

Wilhelm Sohn

1829 Berlin - 1899 Pützchen bei Bonn
Wilhelm Sohn kam 1847 aus Berlin nach Düsseldorf, wo er an der Kunstakademie u. a. von Wilhelm von Schadow und seinem Onkel, dem Historienmaler Carl Ferdinand Sohn, unterrichtet wurde. Zunächst malte Wilhelm Sohn überwiegend religiöse Historienbilder, doch wandte er sich schon bald der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts zu, die er zum Vorbild nahm. Er schuf Alltagsszenen und stellte seine Figuren oft in historistischer Kostümierung dar: Venezianische Edeldamen, flandrische Frauen und selbst das Thema des fahrenden Volkes wusste er mit großer Präzision und Detailtreue darzustellen. Mit dem Bild „Die Konsultation beim Rechtsanwalt“ gewann er auf der Pariser Weltausstellung 1867 eine Goldmedaille. Für die Nachfolge seines Onkels als kommissarischer Leiter der Kunstakademie vorgeschlagen, galt sein ganzes Streben jedoch der seit langem erfolglos immer wieder vorgeschlagenen Professur für Genremalerei. Erst 1874 gelang dies und Wilhelm Sohn wurde selbst der erste Inhaber dieser Stelle. Sein ganzes Interesse galt im Folgenden seiner Arbeit als Lehrer und entsprechend hoch war die Zahl seiner Schüler, unter denen Henrik Nordenberg, Ludwig Bokelmann und Theodor Rocholl herausragend waren. Auch die von ihm gegründete Damenschule erfreute sich großen Zuspruchs. Bis auf ein kurzes Intermezzo in Karlsruhe blieb Düsseldorf der Ort seines Wirkens, zuletzt überschattet von einer Gemütskrankheit, die vor allem nach dem Tod seiner Frau sein Schaffen zum Erliegen brachte. Er gehörte dem Künstler-Verein Malkasten von 1853 bis 1896/97 an. Auch ehrten ihn die Kunstakademien in Berlin und Stockholm mit der Mitgliedschaft.

Ernst von Bresler

unbekannt - unbekannt
Geburts- und Todesdatum dieses Künstlers sind nicht bekannt. Überliefert ist lediglich, dass Ernst von Bresler 1834 an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte. 1855 war er in Köln ansässig. Gelegentlich tauchen sorgfältig und detailreich ausgeführte Landschaften und Genrebilder von seiner Hand im Kunsthandel auf.

Eduard Euler

1867 Düsseldorf - 1931 Oberdollendorf (heute Königswinter)
Eduard Euler stammte aus einer Düsseldorfer Künstlerfamilie: Er war der Urenkel von Wilhelm von Schadow und Enkel von Eduard Bendemann. Sein Kunststudium absolvierte Euler ab 1888 an der Düsseldorfer Kunstakademie – 1992-1894 als Meisterschüler von Eugène Dücker – und ab 1894 an der Großherzoglich Badischen Kunstschule Karlsruhe. Hier war er Meisterschüler von Gustav Schönleber und beteiligte sich maßgeblich an der Gründung des „Karlsruher Künstlerbundes“. Ab 1900 lebte Euler in Meran, wo ihn die Südtiroler Landschaft inspirierte und er den „Meraner Künstlerbund“ mitbegründete. Studienreisen führten ihn in die Künstlerkolonien Worpswede und Grötzingen, aber auch an die Mosel, in den Teutoburger Wald, den Hunsrück und in die Schweiz. 1914 kehrte Eduard Euler dauerhaft nach Düsseldorf zurück. Bis zu seinem Tod war er als Landschaftsmaler und Grafiker tätig und engagierte sich im Vorstand des Künstlervereins Malkasten.

Carl Hilgers

1818 Düsseldorf - 1890 Düsseldorf
Carl Hilgers kam bereits mit 11 Jahren als Schüler an die Düsseldorfer Kunstakademie und studierte von 1835 bis 1843 Landschaftsmalerei bei Johann Wilhelm Schirmer, unterbrochen durch einen Berlin-Aufenthalt 1836 bis 1840. In den letzten zwei Jahren seines Studiums gehörte er zu Schirmers Meisterschülern. Seine Studien und Gemälde reflektieren zahlreiche Ausflüge in die Umgebung von Düsseldorf und an den Niederrhein sowie Reisen durch Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich und Italien. In der Motivwahl, der Komposition und dem Malstil orientierte sich Hilgers an dem idealisierten Naturalismus seines Lehrers Schirmer und den historischen Landschaften von Carl Friedrich Lessing. Beziehungen bestanden auch zu Caspar Scheuren und den niederländischen Romantikern Andreas Schelfhout, Barent Cornelis Koekkoek und Wijnandus Nuyen. Winterlandschaften im Stil der niederländischen Landschaftsmaler des 17. und des 19. Jahrhunderts, imposante Gebirgs- und malerische Küstenlandschaften entstanden neben maritimen Szenen mit Schiffskatastrophen.
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