Heinrich Hermanns – ein Maler mit vielseitigem Repertoire
Auch Heinrich Hermanns war, wie Grobe, Jernberg, Liesegang, Eugen Kampf und andere junge Maler, während seines Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie Meisterschüler von Eugène Dücker. Ab 1888 reiste er regelmäßig in das Emsland, in die Niederlande und nach Italien sowie nach Frankreich, Spanien und Marokko. Hermanns bezeichnete sich selbst als Landschafts- und Architekturmaler. Er interessierte sich besonders für das Leben in den Städten. In Düsseldorf und auf seinen Reisen schuf er Stadtansichten mit Kirchen, Plätzen und Märkten – im Sommer wie im Winter. Dordrecht, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen sowie die holländische Nordseeküste bei Katwijk aan Zee zählten zu seinen bevorzugten Motiven. Charakteristisch für Heinrich Hermanns ist das besondere Gespür für die Wiedergabe von Licht und Atmosphäre.
Dem Klebezettel auf der Rückseite zufolge malte Hermanns das Bild in der Umgebung von Düsseldorf in der Hildener Heide. Es handelt sich um eine Arbeit aus der frühen Schaffenszeit des Künstlers, als dieser noch dem naturalistischen Malstil seines Lehrers Eugène Dücker verbunden war. Charakteristisch für die Dücker-Schule ist die Wahl des relativ unspektakulären Bildmotivs mit einem Weg, der schräg von unten links nach rechts in die karge Heidelandschaft führt.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Das Bild zeigt eine Gracht in Amsterdam, bei der es sich wohl um den zentral gelegenen Kloveniersburgwal handelt, der auf den Nieuwmarkt zuführt. Während links im Hintergrund der Turm der Zuiderkerk mit seiner Höhe von 70 Metern die Umgebung weithin sichtbar überragt, liegt rechts auf dem Nieuwmarkt die Waag. Das markante Gebäude war ursprünglich Teil der Stadtbefestigung und wurde im 17. Jahrhundert als öffentliche Waage genutzt. Seit jener Zeit finden dort regelmäßig Märkte statt.
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Wie im "Park der Villa Falconieri“ hat Hermanns auch das Gemälde „Bauernhof unter Bäumen“ kaum räumlich gestaltet. Der gesamte Bildraum wird von der Hoffläche, der versteckt liegenden Bauernkate und den Bäumen ausgefüllt, so dass kein Raum für den Himmel geblieben ist. Dieser wird lediglich im oberen Bildbereich partiell zwischen den Blättern der Bäume sichtbar. Das warme Abendlicht spiegelt sich auf dem Mauerwerk und den Baumstämmen wieder und lässt die Hauswand erstrahlen.
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Die sommerliche Szene zeigt eine von Bäumen verschattete Grünanlage vor einer Kirche, die sich mit ihrem Nebengebäude wie ein Riegel über den gesamten Hintergrund erstreckt. Ein Mann geht mit einem kleinen Mädchen auf das gotische Kirchenportal zu. Rechts sind eine Frau mit Kinderwagen und zwei spielende Kleinkinder auszumachen. Licht- und Schattenzonen setzen Akzente in diesem Ruhe und Intimität ausstrahlenden Bild. Auf der Rückseite befindet sich ein alter Klebezettel mit dem handschriftlichen Vermerk „Kerk“. Hermanns hatte somit bei dem Motiv eine niederländische Kirche vor Augen, die allerdings nicht genau zu bestimmen ist.
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Nicht nur in Düsseldorf, auch auf Reisen wurde Hermanns von den Wochenmärkten angezogen. Das Bild „Am Marktstand“ zeigt einen kleinen Fischmarkt in einer holländischen Stadt, der im Zwielicht des anbrechenden Abends an einer Gracht stattfindet. Einige Menschen, zum Teil mit aufgespannten Regenschirmen, haben sich an den Fischständen eingefunden. Die Pfützen am Boden und die Bäume mit dem braun gefärbten Laub im Hintergrund unterstreichen das regnerische Herbstwetter. Doch die im warmen Licht erstrahlenden Fenster und Laternen tauchen die Szene in eine angenehme Atmosphäre frei von Kälte.
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Heinrich Hermanns interessierte sich auch für das Leben in den Städten. Vor allem seine Heimatstadt Düsseldorf bot ihm eine Vielfalt an urbanen Motiven. In dem hier gezeigten Bild steht nicht das Reiterstandbild des „Jan Wellem“ genannten Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz (1658-1716) im Zentrum des Geschehens, sondern das bunte Treiben an den Marktständen, an denen Händler Obst und Gemüse in leuchtend roten, gelben und grünen Farben anbieten. Der Markt findet vor der Silhouette des alten Rathauses statt.
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