Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Historienbilder und Porträts

Nach dem Wiener Kongress 1815 kam das katholische Rheinland unter die Herrschaft Preußens, und an der wiederbegründeten Düsseldorfer Kunstakademie wurden bevorzugt solche Sujets umgesetzt, mit denen sich der junge protestantische, preußische Staat identifizieren konnte. Dies gilt auch für die Historienmalerei im Staffeleibildformat. Denn auch hier wurden vor allem solche Episoden aus der Geschichte vom Mittelalter bis zur Reformation dargestellt, die dem vorherrschenden Zeitgeist entsprachen. Auch die antike Mythologie, die Bibel und die zeitgenössische Dichtung boten den Künstlern der Düsseldorfer Malerschule einen reichen Themenfundus, der in Malerei und Druckgrafik gleichermaßen dargestellt werden konnte. Auch das Porträt als eine der ältesten Bildgattungen wurde v. a. als druckgrafische Reproduktion bearbeitet – hier wie in der Malerei zeigten diese Werke hauptsächlich bekannte Persönlichkeiten. 7 Kunstwerke
"Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige und Lucas Cranach" Moritz Berendt
Der sächsische Kurfürst lässt sich von dem Maler Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553), der ab 1505 Hofmaler am sächsischen Hof war, ein gerade fertig gestelltes Bild zeigen. Auf dessen Rückseite steht: „Doktor Martin Luther gemalt von Lucas Cranach“. Cranach und Luther waren gut miteinander bekannt, der Künstler war sogar Taufpate von Luthers ältestem Sohn Johannes. Ob die Szene so stattgefunden hat, muss fraglich bleiben und ist ein typisches Beispiel für die historisierende Malerei im 19. Jh.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Tod des Kaisers Friedrich Barbarossa" Alfred Rethel
Aufgrund seiner Vorliebe für Todesszenen wurde Alfred Rethel von Josef Ponten als „der Heldensänger des Todes“ bezeichnet. Diese Besonderheit zeigt sich auch in dem Blatt, das den Tod Friedrich I. Barbarossas am 10. Juni 1190 zum Thema hat. Hierbei handelte es um die Jahresgabe des Kunstvereins für die Rheinlande und Westphalen aus dem Jahr 1848/49. Da das Blatt aus der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung beschnitten wurde, fehlen der unter dem Bild geführte Titel sowie der Verweis auf den Kunstverein. Gestochen von Franz Keller (1821 Linz am Rhein – 1896 Düsseldorf)
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"Esther vor Ahasver" Alfred Rethel
Alfred Rethel widmete sich in dieser Darstellung jener Szene aus dem Buch Esther im Alten Testament, in der das ehemalige Waisenkind Esther aufgrund seiner außergewöhnlichen Anmut zur Frau des persischen Königs Ahasver gekrönt wird. Esther, die dem Gatten ihre jüdische Abstammung verheimlicht hatte, konnte später durch kluges Handeln ihr Volk vor der Vernichtung retten.
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"Cordelia" Ferdinand Theodor Hildebrandt
Bei der jungen Frau mit langen, roten Haaren und einer goldenen Krone auf dem Kopf, gehüllt in einen weißen Mantel mit kostbarer Einfassung, handelt es sich um die Darstellung von Cordelia, der jüngsten Tochter von König Lear aus der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare. Die selbstlose, aufrichtige Cordelia bemühte sich, die Intrigen am Hof ihres Vaters zu vereiteln. Im Grafen von Kent, einem treuen Berater König Lears, fand sie einen Fürsprecher, doch wurden beide in die Verbannung geschickt und das Drama nahm seinen Lauf. Hildebrandt führte die Szene sorgfältig im Stil der poetischen Seelenmalerei der frühen Düsseldorfer Malerschule aus.
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"Porträt Julius Hübner" Ferdinand Theodor Hildebrandt
Bei diesem lithografierten Porträt, dessen Vorlage von Theodor Hildebrandt stammt, handelt es sich vermutlich um Julius Hübner d. Ä. (1806–1882), der neben romantisch-poetischen Genreszenen und Historiengemälden auch theoretische Schriften sowie Sonette und Lieder schuf. Auf diese literarische Tätigkeit verweisen Feder und Papiere auf dem Tisch, auf den sich Hübner im pelzbesetzten Mantel stützt. Gestochen von Veith Meyer (Lebensdaten unbekannt)
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"Porträt Freiherr von Lillien" Wilhelm Camphausen
Bei dem Porträt des Freiherrn von Lilien sind deutlich die künstlerischen Vorteile der Lithografie gegenüber anderen Drucktechniken nachvollziehbar: Da mit verschiedenen Werkzeugen wie Pinsel oder Kreide gearbeitet werden kann, besteht eine deutlich höhere künstlerische Freiheit. So erscheinen z. B. die Schraffuren im Hintergrund wie mit einem Bleistift gezeichnet. Die Aufgabe des Porträtierens wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmenden durch die Fotografie übernommen. Gestochen von August Dircks (1806 Aurich – 1871 Düsseldorf)
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"Porträt Freiherr von Lillien" Wilhelm Camphausen
Gemalte Porträts haben in der Kunstgeschichte eine lange Tradition, gedruckte Porträts sind hingegen eine Besonderheit, da sich hierfür nur Porträts von bekannten Persönlichkeiten eignen, die auch in einer größeren Anzahl gedruckt und verkauft werden konnten. Leider wissen wir über den hier dargestellten Felix von Lilien (1804–1886) heute wenig, er wurde 1840 vom preußischen König in den Freiherrenstand erhoben.
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Moritz Berendt

1803 Berlin - nach 1860 Berlin
Berendt begann seine Ausbildung 1827 in Berlin im Atelier des nazarenischen Malers Wilhelm Wach. 1833-34 besuchte er die Düsseldorfer Kunstakademie und kehrte nach 1834 in seine Heimatstadt Berlin zurück. In Anlehnung an die Kunst der Nazarener malte Berendt überwiegend religiöse Szenen und Allegorien sowie zahlreiche Episoden aus dem Leben Martin Luthers. Zudem sind Genrebilder und Porträts von seiner Hand bekannt.

Alfred Rethel

1816 Diepenbend (bei Aachen) - 1859 Düsseldorf
Schon früh wurde das große Zeichentalent des jungen Afred Rethel erkannt. Im Alter von 13 Jahren wurde er an der Düsseldorfer Kunstakademie eingeschrieben. Hier studierte er u. a. bei Th. Hildebrandt, H. Kolbe und W. von Schadow, dessen Meisterschüler er 1834-36 war. Angeregt durch Zeichnungen und Gemälde von C. F. Lessing entwickelte Rethel früh Interesse an der Geschichtsmalerei, der er seit 1836 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. unter P. Veit verstärkt nachging. Dort entfernte er sich vom frühen Vorbild der Düsseldorfer Seelenmalerei und bildete seinen individuellen, realistischeren Stil aus. Rethel war in Dresden, Düsseldorf und Aachen tätig. Sein Hauptwerk, die Karlsfresken im Kaisersaal des Aachener Rathauses, konnte er selbst nicht mehr fertigstellen, denn eine Gemütserkrankung brachte 1853 sein künstlerisches Schaffen zum Erliegen.

Ferdinand Theodor Hildebrandt

1804 Stettin - 1874 Düsseldorf
Hildebrandt kam 1820 im Alter von 16 Jahren an die Kunstakademie nach Berlin und wurde dort u. a. Schüler von Wilhelm von Schadow. Gemeinsam mit diesem wechselte er 1826 nach Düsseldorf. Nach Abschluss der Studienzeit bekam Hildebrandt 1831 in Düsseldorf eine Anstellung als Hilfslehrer. 1836 erfolgte die Berufung zum Professor. Mehr als 30 Jahre lang zählte er zu den einflussreichsten Dozenten der Düsseldorfer Kunstakademie. Sein Malstil wurde nachhaltig durch eine 1829 mit Schadow unternommene Reise in die Niederlande geprägt, wo ihn vor allem die realistischen Tendenzen in den Werken der Alten Meister sowie die Historienmalerei des Belgiers Gustave Wappers beeindruckten. Die italienische Kunst lerne Hildebrandt 1829-30 auf einer gemeinsam mit Schadow unternommenen Rom-Reise kennen.

Wilhelm Camphausen

1818 Düsseldorf - 1885 Düsseldorf
Im Düsseldorfer Kunstleben war Camphausen über Jahrzehnte eine zentrale Erscheinung. Der wenig ältere Alfred Rethel führte ihn in die Zeichenkunst ein. 1834 schrieb er sich an der Kunstakademie ein, lernte bei dem großen Historienmaler Carl Friedrich Lessing, später bei dem Porträtisten Carl Ferdinand Sohn und wurde schließlich von Wilhelm von Schadow 1843 in dessen Meisterklasse aufgenommen. Sein ganzes Leben hat Camphausen – abgesehen von Studienreisen und Militäreinsätzen – in Düsseldorf verbracht. Er führte dort ein gastfreies Haus, war ein beliebtes und tragendes Mitglied der Künstlervereinigung Malkasten und dort für Fest- und Theaterdekorationen aller Art zuständig. An der Akademie hat er nie gelehrt, doch unterrichtete er privat; denn seine große Begabung als Militär- und Schlachtenmaler war sehr gefragt.
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