Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Historienmalerei – Bilder erzählen Geschichte und Geschichten

Nach dem Wiener Kongress 1815 hatten sich die territorialen Verhältnisse in Europa grundlegend geändert. Das katholische Rheinland kam unter die Herrschaft Preußens, und an der wiederbegründeten Düsseldorfer Kunstakademie wurden bevorzugt solche Sujets umgesetzt, mit denen sich der junge protestantische, preußische Staat identifizieren konnte. Dies gilt vor allem für die Monumentalmalerei in öffentlichen Gebäuden, aber auch für die Historienmalerei im Staffeleibildformat. Denn auch hier wurden vor allem solche Episoden aus der Geschichte vom Mittelalter bis zur Reformation dargestellt, die dem vorherrschenden Zeitgeist entsprachen. Auch die antike Mythologie, die Bibel, die große Weltliteratur von Shakespeare bis Schiller und die zeitgenössische Dichtung boten den Künstlern der Düsseldorfer Malerschule einen reichen Themenfundus. Regelmäßig fanden im Hause Schadow literarische Abende statt, an denen der Meister selbst, seine Schüler und Freunde der Familie teilnahmen. Für Schadow war jedes Bildwerk ein verkörperter Gedanke und die ins Malerische umgesetzte Poesie Ausdruck höchster künstlerischer Vollendung. 7 Kunstwerke
"Die Gefangennehmung des Papstes Paschalis II. durch Kaiser Heinrich V." Carl Friedrich Lessing
Die von den beiden Stechern Wilhelm Oelschig und Xaver Steifensand ausgeführte Radierung ist eine Reproduktion des Gemäldes „Die Gefangennahme des Papstes Paschalis" im Von der Heydt-Museum, Wuppertal. Carl Friedrich Lessing malte das Bild 1840. Es zeigt eine Schlüsselszene aus dem mittelalterlichen Investiturstreit: Am 9. Februar 1111 war in einem Vertrag zwischen Papst Paschalis II. und Heinrich V. in Sutri festgelegt worden, dass der deutsche König auf das Investiturrecht verzichtet und im Gegenzug der Papst Heinrich V. zum Kaiser krönt und die Regalien zurückgibt. Nach nur drei Tagen scheiterte der Vertrag von Sutri, Heinrich V. nahm den Papst und mehrere Kardinäle gefangen.
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"Maria Stuart vor ihrer Hinrichtung" Heinrich von Angeli
Das Bild zeigt die Schlüsselszene im 5. Aufzug aus Schillers Drama "Maria Stuart": In einem Raum mit gotischem Gewölbe kniet die zum Tode verurteilte schottische Königin in schwarzer Robe mit weißem Mantel, Krause und Haube auf einem grünen Kissen. Sie hält mit beiden Händen ein Kreuz. Über sie beugt sich die klagende, in schwarz gekleidete Amme Hanny Kennedy. Links steht Melvil in rotem Samtmantel die Bibel in der Hand vor einem geöffneten Marienschrein. In der Tür im Hintergrund rechts erscheinen der Sheriff in schwarzem Wams mit rotem Mantel und roten Strümpfen, in der Linken den weißen Stab haltend. Dahinter Leicester und Burleigh. Das Bild befand sich ehemals in der Sammlung des Kölner Kaufmanns Oelbermann.
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"Übergabe der Augsburger Konfession 1530" Friedrich Wilhelm Martersteig
Dargestellt ist die Szene, die sich am 25. Januar 1530 im Kapitelsaal der bischöflichen Residenz auf dem Reichstag zu Augsburg ereignete: In Anwesenheit von Kaiser Karl V., den Vertretern der Reichsstände und zahlreichen Theologen verliest der kursächsische Kanzler Dr. Christian Beyer die »Confessio Augustana« in deutscher Sprache und überreicht sie anschließend dem Kaiser. In den 28 Artikeln der „Confessio“ sind die bis heute angewandten Grundsätze der evangelischen Lehre formuliert. Da Martin Luther seit 1520 unter Reichsacht stand, konnte er das Geschehen in Augsburg nur von der Veste Coburg aus verfolgen. Die Protestanten wurden auf dem Reichstag durch Kurfürst Johann von Sachsen und Philipp Melanchthon vertreten.
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"Martin Luther vor Karl V. auf dem Reichstag zu Worms (1521)" Hermann Freihold Plüddemann
Plüddemann hat das „Martin Luther“-Thema seit 1858/59 mit zahllosen Zeichnungen und Skizzen entwickelt, die in das großformatige Hauptwerk (170 x 240 cm) von 1864 mündeten, das ursprünglich die Marienkirche in Kolberg schmücken sollte und seit 1883 in der Lutherhalle in Wittenberg hängt. Die hier ausgestellte kleinere Version von 1860 ist bis auf geringe Korrekturen weitgehend identisch mit der großen Fassung. Plüddemann hielt diese für sein bedeutendstes Bild und zeigte sie in vielen Städten, so auch auf der Weltausstellung 1867 in Paris. Von der Tochter Martha Plüddemann ist eine Beschreibung erhalten: Danach steht Luther in der Mitte. Es ist der Augenblick, in dem er spricht: ‚Hier stehe ich, ich kann nichts anders, Gott helfe mir! Amen!‘“
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"Dr. Martin Luther gemalt von Lucas Cranach" Moritz Berendt
Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553), ab 1505 Hofmaler am kursächsischen Hof in Weimar, war mit Martin Luther (1483-1546) befreundet. 1525 war er gemeinsam mit seiner Ehefrau Trauzeuge bei Luthers Heirat mit Katharina von Bora. Auch ist der Maler als Taufpate von Luthers ältestem Sohn Johannes überliefert. Cranach und seine Werkstatt schufen verschiedene Bildnisse des Reformators. Die genrehafte Szene mit Luther und Cranach vor der Staffelei ist jedoch historisch nicht überliefert, sondern frei erfunden und charakteristisch für die historisierende Malerei im 19. Jahrhundert.
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"Esther vor Ahasver" Alfred Rethel
Alfred Rethel widmete sich in dieser Darstellung jener Szene aus dem Buch Esther im Alten Testament, in der das ehemalige Waisenkind Esther aufgrund seiner außergewöhnlichen Anmut zur Frau des persischen Königs Ahasver gekrönt wird. Esther, die dem Gatten ihre jüdische Abstammung verheimlicht hatte, konnte später durch kluges Handeln ihr Volk vor der Vernichtung retten.
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"Heilige Familie" Joseph Wintergerst
In der Tradition mittelalterlicher Madonnenbildnisse stellt Wintergerst die Muttergottes mit dem Jesuskind auf ihrem Schoß im „hortus conclusus“, einem abgegrenzten Gärtchen, dar. Maria ist ohne Prunk und Pracht dargestellt. Um sie herum sind verschiedene Blumen angeordnet: Rosen und die sogenannte weiße „Madonnen-Lilie“ am linken Bildrand symbolisieren die Jungfrau. Aber auch die blaue Akelei in der Hand des Kindes gilt als Attribut Marias. Mit der Passionsblume rechts wird ein Hinweis auf die Passion Christi gegeben, denn diese friedliche Szene erinnert auch an den Tod Christi und die tiefe Trauer seiner Mutter.
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Carl Friedrich Lessing

1808 Breslau - 1880 Karlsruhe
Die Grundlagen seiner Erziehung erfuhr der Großneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing durch eine harte, „spartanische Erziehung“ (Friedrich von Uechtritz) im Elternhaus. Als Student an der Bauakademie in Berlin war Lessing durch seinen Freund C. F. Sohn mit Wilhelm Schadow bekannt geworden. 1826 folgte er diesem an die Düsseldorfer Kunstakademie. Mit romantischen Landschaften machte er auf den Berliner Akademieausstellungen zunächst auf sich aufmerksam, wechselte aber schon bald ins Historienfach. 1829/30 legte er mit dem Fresko der „Schlacht von Ikonium“ in Schloss Heltorf von seiner besonderen dramatischen Begabung Zeugnis ab. Waren die Anfänge von gefühlvoll poetischen Sujets besetzt, so waren es bald historische Stoffe voller Handlung, die Lessing als bedeutendstes Talent der Zeit bezeichnen ließen. Im rheinischen Konfessionsstreit um den Kölner Erzbischof C. A. Droste zu Vischering 1837/38 wurden seine Bilder des böhmischen Freiheitskämpfers jan Hus als antikatholische Parteinahme gedeutet und führten zu Spannungen mit Schadow. 1846 widerstand Lessing der Berufung an die Frankfurter Städel-Schule, die seinen „Hus auf dem Konzil zu Konstanz“ erworben hatte. Wie mit Schadow hatte auch dort der zupackende Realismus Lessings zu einem Streit um Bilder mit Philipp Veit geführt. Auch die Nachfolge des nach Karlsruhe berufenen Freundes J. W. Schirmer in der Landschafterklasse der Düsseldorfer Kunstakademie schlug er aus, um dann allerdings 1857 Direktor der Großherzoglichen Galerie in Karlsruhe und nach dem Tod Schirmers 1863 auch der Akademie zu werden. Die ihm 1868 angetragene Leitung der Düsseldorfer Akademie nahm Lessing nicht an.

Heinrich von Angeli

1840 Ödenburg (Sopron/Ungarn) - 1925 Wien
Heinrich von Angeli zählt zu jenen jungen Malern, die aus dem Osten Europas zum Studium ins Rheinland kamen. Nach Anfängen an der Akademie der bildenden Künste Wien wechselte er 1856 nach Düsseldorf, wo er an der Kunstakademie bei Christian Köhler und Heinrich Mücke studierte und 1857-1859 Privatunterricht bei Emanuel Leutze erhielt. Einem kurzen Studium bei Karl von Piloty an der Akademie in München im Jahre 1858 folgte die Eröffnung seines eigenen Ateliers. Nach seiner Rückkehr nach Wien im Jahr 1862 hatte er große Erfolge als Historienmaler, vor allem aber als Porträtmaler. Mit steigendem Ruhm wurde er einer der bedeutendsten Porträtisten des Adels und an den Höfen Europas.

Friedrich Wilhelm Martersteig

1814 Weimar - 1899 Weimar
Martersteig begann seine Ausbildung zum Historienmaler 1829–1834 an der Dresdner Kunstakademie. 1834-1838 war er Schüler von Carl Ferdinand Sohn, Theodor Hildebrandt und Wilhelm von Schadow an der Düsseldorfer Akademie. 1838-1848 lebte Martersteig in Paris. Hier war er Assistent in den Ateliers von Paul Delaroche und Ary Scheffer. 1848 kehrte er nach Weimar zurück. 1849 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Künste berufen und durch den Weimarer Großherzog zum Professor ernannt. 1862 berief man ihn zum Präsidenten der Deutschen Kunstgenossenschaft. Seine bevorzugten Bildthemen stammen aus der Zeit der Reformation und des Dreißigjährigen Kriegs.

Hermann Freihold Plüddemann

1809 Kolberg - 1868 Dresden
Aufgewachsen in einer wohlhabenden, kulturell ambitionierten pommerschen Kaufmannsfamilie, erhielt Plüddemann seit 1828 bei Carl Begas an der Berliner Kunstakademie unterricht. Dort gelangte er auch in den Kreis Wilhelm von Schadows, der 1826 an die Düsseldorfer Akademie berufen worden war und seine Schüler mit sich nahm. Plüddemann folgte 1831 und traf u. a. auf A. Schroedter, C. F. Sohn und C. F. Lessing, den ihm Schadow besonders für historische Kompositionen empfahl. Nach Jahren in der Meisterklasse Schadows, Heirat und Familienleben in Düsseldorf schienen ihm die Verhältnisse dort aber so unbefriedigend, dass er im Revolutionsjahr 1848 als freier Künstler nach Dresden wechselte. In den folgenden Jahren blieb Plüddemann seinen alten Themen zu Columbus und Barbarossa treu und wandte sich auch Luther und der Reformation zu.

Moritz Berendt

1803 Berlin - nach 1860 Berlin
Berendt begann seine Ausbildung 1827 in Berlin im Atelier des nazarenischen Malers Wilhelm Wach. 1833-34 besuchte er die Düsseldorfer Kunstakademie und kehrte nach 1834 in seine Heimatstadt Berlin zurück. In Anlehnung an die Kunst der Nazarener malte Berendt überwiegend religiöse Szenen und Allegorien sowie zahlreiche Episoden aus dem Leben Martin Luthers. Zudem sind Genrebilder und Porträts von seiner Hand bekannt.

Alfred Rethel

1816 Diepenbend (bei Aachen) - 1859 Düsseldorf
Schon früh wurde das große Zeichentalent des jungen Afred Rethel erkannt. Im Alter von 13 Jahren wurde er an der Düsseldorfer Kunstakademie eingeschrieben. Hier studierte er u. a. bei Th. Hildebrandt, H. Kolbe und W. von Schadow, dessen Meisterschüler er 1834-36 war. Angeregt durch Zeichnungen und Gemälde von C. F. Lessing entwickelte Rethel früh Interesse an der Geschichtsmalerei, der er seit 1836 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. unter P. Veit verstärkt nachging. Dort entfernte er sich vom frühen Vorbild der Düsseldorfer Seelenmalerei und bildete seinen individuellen, realistischeren Stil aus. Rethel war in Dresden, Düsseldorf und Aachen tätig. Sein Hauptwerk, die Karlsfresken im Kaisersaal des Aachener Rathauses, konnte er selbst nicht mehr fertigstellen, denn eine Gemütserkrankung brachte 1853 sein künstlerisches Schaffen zum Erliegen.

Joseph Wintergerst

1783 Wallerstein/Schrezheim (Ellwangen) - 1867 Düsseldorf
Wintergerst begann sein Studium 1804 an der Kunstakademie München und setzte es in Wien fort. Hier trat er dem Kreis um die Maler Friedrich Overbeck und Franz Pforr bei. Die Gruppe strebte eine Erneuerung der Kunst im Geiste des Christentums an. 1809 gaben sie der Vereinigung den Namen "Orden der Lukasbrüder" (Lukasbund). Dies war die Keimzelle der nazarenischen Kunst. 1811 bis 1813 hielt sich Wintergerst mit anderen Lukasbrüdern in Rom auf, wo er den späteren Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie Peter von Cornelius kennenlernte. Nach seiner Rückkehr aus Rom an verschiedenen Orten als Zeichenlehrer tätig, folgte Wintergerst 1822 einem Ruf an die Akademie in Düsseldorf und unterrichtete in der Zeichenklasse. Zwei Jahre später übernahm er das Amt des Akademieinspektors, womit ihm auch die Verwaltung der Sammlungsbestände übertragen wurde. Wintergerst hinterließ nur ein kleines Œuvre, vor allem religiöse Historiengemälde und Bildnisse.
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