Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
  • Home
  • Aktuelle Ausstellung
  • Weitere Ausstellungen
  • Über das Kunstkabinett
  • Kontakt

Humorvolle Szenen

Andreas Achenbach war als Landschaftsmaler vor allem für Seestücke und Hafenansichten bekannt. In seinen figürlichen Szenen bewies er aber auch Humor: In einer frühen Radierung von 1838 lässt er drei betrunkene Matrosen an einem Hafen sich an ihrem Rausch erfreuen. Neben einer solchen seichten Unterhaltung gehörte im Bereich der Genremalerei auch die satirische Sozialkritik zum Repertoire der Düsseldorfer Künstler. Henry Ritter lässt in seinem Gemälde einen jungen Seekadetten drei angetrunkenen Matrosen eine Predigt halten. Johann Peter Hasenclever schuf mit seiner „Gestörten Nachtruhe“, das in verschiedenen druckgrafischen Versionen reproduziert wurde, eine Parodie eines „tapferen Bürgergardisten“ der 1848er Revolution. Die ironischen Motive waren nicht zuletzt auch eine Reaktion auf die idealisierte Seelenmalerei ihrer älteren Künstlerkollegen. 6 Kunstwerke
"Drei betrunkene Matrosen am Strand" Andreas Achenbach
Schon in seiner Jugend begann Andreas Achenbach mit den ersten Grafiken, die als Illustrationen z. B. für Reiseberichte seines Vaters dienten. Bald darauf folgten Karikaturen, wobei er besonders mit seinen politischen Darstellungen Erfolge feierte. Dieses Talent, Charakteristika mit wenigen Strichen einzufangen, zeigt sich auch in einigen seiner Radierungen. Die „Betrunkenen Matrosen“ sind Achenbachs humorvoller Umgang mit dem beliebten Fischergenre.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Middy’s Predigt" Henry (Heinrich) Ritter
Das Gemälde zeigt einen schmächtigen, adrett gekleideten Seekadetten, der auf einer Landungsbrücke drei angetrunkenen Matrosen eine Standpauke hält. Offen bleibt, ob sich der Uniformierte durchsetzen kann oder ins Wasser fallen wird, denn das Ende des Steges ist bedenklich nahe. Bei der humorvollen und wohl auch sozialkritischen Szene handelt es sich um eine größere Fassung des gleichnamigen Bildes im Kölner Wallraf-Richartz-Museum.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Holländische Staffage" Andreas Achenbach
Wie in einem Skizzenbuch brachte Andreas Achenbach in dem großen Blatt verschiedenen Figurenszenen zusammen. Mittig spielt ein Musiker auf einem Fass zum Tanz auf. Rundherum angeordnet sind die Darstellungen von Küstenbewohnern in verschiedenen Lebenslagen: Sie flicken Netze, klettern in der Takelage, rauchen ihre Pfeifen, stehen im Sturm u.s.w. Schon in seinem 1870 erschienenen „Handbuch für Kupferstichsammler“ deklarierte Andreas Andresen das Blatt als „Selten“.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Die gestörte Nachtruhe" Johann Peter Hasenclever
Voller Angst, bewaffnet und in Begleitung seiner Frau betritt der Wehrmann den dunklen Raum seines Hauses. Wer ihn aus dem Schlaf gerissen hat, wird schnell deutlich: eine Katze, die eine Wurst gestohlen hat. Obwohl ihm vom Akademieleiter Wilhelm von Schadow jegliches Talent abgesprochen wurde, fanden Hasenclevers oftmals ironischen und sozialkritischen Motive beim Publikum regen Anklang, sodass beliebte Themen von ihm in verschiedenen Gemäldefassungen realisiert wurden.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Der tapfre Bürgergardist" Johann Peter Hasenclever
Das Motiv des ängstlichen Wehrmanns erfreute sich, wohl auch durch den Bezug zum Revolutionsgeschehen 1848, großer Beliebtheit. Neben verschiedenen Gemäldefassungen wurde es in unterschiedlichen Druckvarianten in Umlauf gebracht. In der kolorierten Version wurden einzelne Gegenstände durch die unterschiedliche Farbigkeit klarer voneinander abgegrenzt. Dass die Technik des Stahlstichs sehr feine Linien ermöglichte, wird deutlich v. a. im Bereich des Faltenwurfs. Gestochen von William French (um 1815 unbek. – 1898 East Grinstead)
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Der tapfre Bürgergardist" Johann Peter Hasenclever
Die Stahlstich-Reproduktion von Hasenclevers Gemälde „Die gestörte Nachtruhe“ zeigt in ihrer farblichen Reduktion und den gestochen scharfen Linien viel mehr Details. So ist hier die Katze als Übeltäterin des Radaus deutlich sichtbarer als in den Schatten der Malerei. Durch den veränderten Titel in „Der tapfre Bürgergardist“ wird, anders als im Gemälde, deutlich auf die politischen Verhältnisse der Entstehungszeit Bezug genommen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

Andreas Achenbach

1815 Kassel - 1910 Düsseldorf
Neben Carl Friedrich Lessing und Johann Wilhelm Schirmer gilt Andreas Achenbach als die dritte große Gründergestalt der Düsseldorfer Landschaftsmalerei. Als Frühbegabter war er bereits mit 12 Jahren an der Kunstakademie aufgenommen worden, wo er ab 1829 in die neu gegründeten Landschafterklasse von Johann Wilhelm Schirmer studierte. Waldlandschaften und Marinen sollten zum Schwerpunkt seines Schaffens werden. 1832-33 reiste er mit dem Vater an die holländischen, deutschen und baltischen Küsten. 1835 folgten Dänemark und Schweden, auch verließ er die Akademie und ging ein Jahr später nach München, wo sich die Eltern niedergelassen hatten. Aufenthalte in Paris und Frankfurt schlossen sich an, verbunden mit wiederholten Besuchen der Niederlande. Erst 1843-45 reiste er nach Italien. Seit 1846 bleibend in Düsseldorf ansässig, wurde sein Atelier Mittelpunkt eines reichen Schaffens, das bis nach Amerika ausstrahlte.

Henry (Heinrich) Ritter

1816 Montreal - 1853 Düsseldorf
Henry Ritter war trotz seiner kurzen Lebenszeit ein produktiver Künstler, der vor allem mit seinen humorvollen Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur Düsseldorfer Genremalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geleistet hat. In Kanada geboren, kam Henry Ritter 1832 als Vollwaise zu einem Onkel nach Hamburg. Seit 1833 lebte er in Düsseldorf, wo er 1836-1847 an der Kunstakademie studierte. Seine Lehrer waren Carl Ferdinand Sohn und Wilhelm von Schadow, dessen Meisterklasse er 1840-47 besuchte. In diesen Jahren unterhielt Ritter bereits ein eigenes Atelier im Akademiegebäude. 1837/38 nahm er Privatunterricht bei Rudolf Jordan. Die beiden Künstler verband die Vorliebe, in ihren Bildern Szenen aus dem Leben der Fischer und Seeleute darzustellen. Wie Jordan erweiterte auch Henry Ritter sein Motivrepertoire durch Eindrücke, die er auf verschiedenen Reisen gewinnen konnte: 1839 besuchte er die Normandie, 1840 Schottland und England, 1843 Westfriesland. Ritter hatte Frau und Kinder und pflegte den fachlichen Austausch mit seinen Malerfreunden im Kompositionsverein Crignic und im Künstler-Verein Malkasten. Neben den in Öl ausgeführten Werken hinterließ er ein umfangreiches grafisches Werk, bestehend aus Zeichnungen, Radierungen, Lithografien und Holzschnitten.

Johann Peter Hasenclever

1810 Remscheid - 1853 Düsseldorf
Hasenclever war der einzige Sohn einer bergischen Familie des Kleineisen- und Schmiedehandwerks Schon früh machte sich seine Begabung im Nachzeichnen und Kolorieren von Kupferstichen bemerkbar. Über den Direktor des Düsseldorfer Gymnasiums, auf das ihn die Eltern 1827 schickten, wurde er der Kunstakademie empfohlen. Zunächst sollte er Baumeister werden, doch riet ihm Schadow selbst zur Malerei. Schadow war es auch, der ihn nach anfänglichen „traurigen Witwen, traurigen Bettlern, und anderen Traurigkeiten“ ganz nach dem Muster der Düsseldorfer Seelenmalerei dazu anhielt, sich dem humoristischen und komischen Fach zu widmen. Interner Zerwürfnisse in der Akademie und besserer Verkaufsaussichten wegen wechselte Hasenclever 1838 nach München, unternahm zwei Italienreisen, um sich dann ab 1843 frisch vermählt dauerhaft in Düsseldorf nieder zu lassen. Neben Adolph Schroedter gilt Hasenclever als einer der hervorragendsten Vertreter des humoristischen Genres der Düsseldorfer Malerschule.
© Dr. Axe-Stiftung

Home | Datenschutzerklärung | Impressum | Kontakt

Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung © Copyright 2025. All Rights Reserved.
Cookie-Zustimmung verwalten
Wir würden uns über Ihre Zustimmung zur Erfassung von anonymisierten Nutzungsstatistiken freuen.
Funktional Immer aktiv
Der Zugriff oder die technische Speicherung ist unbedingt für den rechtmäßigen Zweck erforderlich, um die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Abonnenten oder Nutzer ausdrücklich angefordert wurde, oder für den alleinigen Zweck der Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Voreinstellungen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Nutzer beantragt wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Aufforderung, die freiwillige Zustimmung Ihres Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht zu Ihrer Identifizierung verwendet werden.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten Sie {vendor_count} Lieferanten Lesen Sie mehr über diese Zwecke
Einstellungen anzeigen
{title} {title} {title}