Hundeporträts – Bilder geliebter Familienmitglieder – 2
In der Düsseldorfer Malerschule wurden Hunde unterschiedlicher Rassen professionell u. a. von Carl Friedrich und Johannes Christian Deiker sowie von Clara von Wille gemalt. Aus privilegierten Verhältnissen stammend, hatte Clara von Wille eine exzellente Ausbildung zur Malerin erhalten, zunächst in der Düsseldorfer Damenschule von Carl Ferdinand Sohn (1805-1867) und anschließend bei der bemerkenswerten Tiermalerin Rosa Bonheur (1822-1899) in Paris, die in ihrem Atelier schon Mitte des 19. Jahrhunderts lebende Pferde ebenso hielt, wie Ziegen, Schafe, Kaninchen und andere Tiere.
Nach den Wünschen des jeweiligen Auftraggebers wurden die Hunde gelegentlich auch mit putzigen Schleifen dargestellt, doch meist tragen sie nur Halsbänder und sind artgerecht gehalten vor ihren Zwingern und Hundehütten wiedergegeben. Als Familienmitglied im privaten Wohnbereich zeigte Heinrich Petersen-Angeln den Jack-Russel-Terrier „Leddy“.
Im 19. Jahrhundert waren Hunde zwar immer noch Nutztiere, hatten als Familienhunde aber längst auch den Weg in die Häuser und Herzen ihrer Herrchen gefunden. So hockt Leddy, ein gepflegter braun-weißer Jack-Russel-Terrier, an einem Esstisch in angespannt freudiger Erwartung auf einen köstlichen Leckerbissen. Im umfangreichen Werk des Landschaftsmalers Petersen-Angeln ist die Szene mit Leddy das einzig bekannte Tierbild.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Das Bild des kleinen Schnauzers finden Sie in der Vitrine im 2. Obergeschoss. Bevor es in die Dr. Axe-Stiftung kam, gehörte es in die Sammlung des Physikers und Radiologen Prof. Dr. Heinz Vieten (1915–1985) in Düsseldorf. Privat stellte der Naturwissenschaftler eine exzellente Sammlung mit Gemälden der Künstlerfamilie von Wille zusammen, die mehr als 50 Werke umfasste. Auch der Hund „Unkas“ und „Die Godesburg bei Mondschein“ im Erdgeschoss stammen aus der Sammlung Vieten.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Welcher Hundeliebhaber kennt sie nicht, diese Haltung, wenn das Tier entspannt liegend ein Bein über das andere geschlagen hat und vor sich hin zu träumen scheint! Clara von Wille präsentiert den "Hund mit Halsband" ebenso wie sein Gegenstück, den „Liegenden Hund mit Knochen“, vor einer Hütte auf einem mit Stroh bedeckten Lehmboden.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Wie die Hundefamilie aus dem Jahr 1864 werden auch diese beiden Hunde in ihrer alltäglichen Umgebung gezeigt. Ihre Hütten sind von Büschen, Ranken und Geäst umwuchert, so dass die Darstellungen in der Nahansicht verbleiben, ohne Ausblicke in die Ferne zu gewähren. Die Landschaftselemente geben den Hunden ein natürliches Umfeld und unterstreichen damit die Wirklichkeitsnähe der Darstellung.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Das 1864 datierte Bild zeigt ein ungleiches Hundepaar in einer fast menschlich-familiären Situation von seinen drei Welpen umgeben, die typische kindliche Verhalten illustrieren: Liebebedürftigkeit, Neugier und Tollpatschigkeit.
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Bei dem kleinen Bild handelt es sich - wie bei „Unkas“ und dem kleinen Schnauzer - um ein individuell gestaltetes Hundeporträt, das Clara von Wille wohl im Auftrag der Besitzer ausgeführt hat. Leider bleibt der kleine, liebevoll gemalte Hund mit Schleife namenlos, da eine Beschriftung auf dem Bild fehlt.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Benannt ist der Hund Unkas nach dem Sohn des legendären Häuptlings Chingachgook in James Fenimore Coopers Roman „Der letzte Mohikaner“. In dem viel gelesenen Buch aus dem Jahr 1826 zeichnet sich Unkas durch Mut, Loyalität und Tapferkeit aus, Eigenschaften, die man mit diesem, von Clara von Wille porträtierten Hund auch ohne zu zögern zutraut.
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Wilhelm Schreuer malte zuerst den Hund, zog dann die Umrisslinie mit brauner Farbe nach und füllte abschließend den ihn umgebenden Hintergrund braun aus. Als talentierter Tiermaler hat Schreuer der kleinformatigen Ölstudie mit seiner lebendigen Malerei den Charakter einer realistischen, schnappschussartigen Momentaufnahme verliehen.
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Auch das Bildnis eines rotbraunen Setters mit den warmen, braunen Augen hat privaten Charakter. Johannes Deiker schuf es vermutlich im Auftrag eines stolzen Besitzers, der seinen Liebling im repräsentativen Oval porträtiert haben wollte. Der Maler verwendete das besondere Format bei seinen Hundedarstellungen mehrfach.
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Deutlich aufmerksamer als der größere Jagdhund blickt Deikers Terrier mit gespitzten Ohren aus dem Bild. Kleine Hunderassen wie Terrier und Schnauzer waren ursprünglich gezüchtet worden, um Wild aus ihren unterirdischen Bauten zu treiben und Mäuse oder Ratten in Ställen zu jagen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
In vielen Gemälden von C. F. Deiker tauchen Jagdhunde auf. Immer wieder hat er sie bei der Treibjagd auf Großwild oder beim Apportieren gemalt. Daneben hat er auch zahlreiche Hundeporträts geschaffen, sei es in der Gruppe oder als Ganzkörperbildnis, vor allem aber als Brustbild, wie den tapferen kleinen Terrier und den treu blickenden Jagdhund.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Der Hund als treuer Freund und Begleiter ist das Thema dieses unterhaltsamen Bildes. Wohlwollend wird ein grauhaariger Herr im Hausmantel am Frühstückstisch gezeigt. Umgeben ist er von Büchern und Zeitungen, Pflanzen, Vogelkäfigen und einer glimmenden Langpfeife. Während der Hausherr die Garzeit für das Frühstücksei prüft, hockt der Hund, brav und aufmerksam, auf dem anderen Stuhl - das auf dem Tisch liegende Stück Blutwurst hat das Tier fest im Blick.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert waren Zughunde für den alltäglichen Transport von Waren durchaus geläufig. Sie wurden von Händlern, Handwerkern oder, wie in diesem Fall, von Zeitungsboten eingesetzt. Salentin hat sich bei seinem Bild also sicherlich von einem tatsächlichen Erlebnis anregen lassen. Die „Dorfpost“ war für ihn ein Erfolgsmotiv, das er zwischen 1869 und 1901 mindestens fünf Mal wiederholte.
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