Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Impressionen am Meer

Während seiner Studienzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie wurde Walter Ophey besonders von Eugène Dücker geprägt, der seit 1874 die Landschaftsklasse geleitet hat. Dücker war Verfechter einer naturalistischen, in der Motivwahl reduzierten und auf die atmosphärische Stimmung konzentrierten Landschaftsdarstellung. Nur gelegentlich malte Dücker Muschelsammler oder Fischer mit ihren Booten am Meer. Sein Interesse galt bevorzugt der stimmungsvollen Wiedergabe der Elemente. Auch das Strandbild, das Walter Ophey wohl im Sommer 1910 von seiner zukünftigen Frau Bernhardine Bornemann an der belgischen Küste realisierte, fängt die besondere Atmosphäre des Augenblicks ein. An diesem Bild wie auch an den maritimen Darstellungen der Dücker-Schüler Max Clarenbach und Josef Kohlschein d. J. wird deutlich, dass sich die Farbgebung bei den jungen Künstlern von der Naturvorgabe löste und in zarten oder kräftigen, kontrastreichen Tönen als autonomes Stilelement eingesetzt wurde. 8 Kunstwerke
"Am Strand" Max Clarenbach
Das kleine Strandbild zählt zu einer Werkgruppe, die Max Clarenbach in Vlissingen an der niederländischen Nordseeküste gemalt hat. Dargestellt ist ein später Nachmittag bei Ebbe am Meer, Priele und Sandbänke strukturieren die flache Wasserfläche. An der Wasserkante sind Strandspaziergänger und Muschelsammler zu erkennen. Die gesamte Bildmitte wird von der „leeren“ Wasserfläche eingenommen, auf der sich silberglänzend das warme Licht der untergehenden Sonne spiegelt.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"An der Steilküste (Rügen)" Eugène Dücker
Die Motive für seine Landschaftsgemälde fand Eugène Dücker stets im Freien – im Harz, in der Rhön und der Oldenburger Heide ebenso wie an der Nord- und Ostsee, wo er sich regelmäßig aufhielt. Vor allem die Insel Rügen mit ihrer Steilküste bot ihm Motive für zahlreiche stimmungsvolle Bilder. So zeigt auch diese weitläufig angelegte, menschenleere Landschaft die berühmten Kreidefelsen am Kap Arcona im Norden der Insel mit der steinübersäten Strandregion im Vordergrund.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Morsum-Kliff auf Sylt" Eugène Dücker
An der Nordsee bevorzugte Eugène Dücker vor allem die Inseln Borkum, Wangerooge und Sylt für die Malerreisen, die er regelmäßig mit seinen Schülern unternahm. In den Kurlisten von Sylt ist sein Name zwischen 1873 und 1891 sieben Mal verzeichnet. Während einer dieser Aufenthalte entstand auch das Gemälde der Dr. Axe-Stiftung mit der Darstellung des sich im seichten Wasser spiegelnden Morsum-Kliffs, das im Osten der Insel nahe dem Ort Morsum liegt und sich über eine Distanz von knapp 2.000 Metern erstreckt.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Wattfischer" Eugène Dücker
Bei dem Bild handelt es sich um eine Freilichtstudie, die Eugène Dücker im Wattenmeer vor Carolinensiel an der Nordseeküste malte. Der Künstler hielt sich mit seiner Familie nachweislich im Sommer 1876 auf Wangerooge auf, die Szene mit den Wattfischern könnte beim Warten auf die Fähre entstanden sein. Mit der Eindeichung und Bebauung des Ortes Harlesiel in den 1950er-Jahren hat sich die Landschaft in der Region völlig verändert. Dücker malte noch den alten Hafen von Carolinensiel mit dem Strohdamm, der die Fahrrinne für Segelboote und Dampfschiffe für den Bäderverkehr in das offene Meer begrenzte. Die Landzunge im Hintergrund rechts stellt die Silhouette der ostfriesischen Inseln Wangerooge und/oder Spiekeroog dar.
Leihgeber:
"Steilküste mit Segelboot" Walter Ophey
Bei der zwischen 1908 und 1912 datierten „Steilküste mit Segelboot“ setzte der Künstler die Linien noch reduzierter und ohne rahmende Bildumgrenzung ein. Mit wenigen geraden, keilförmig angeordneten Strichen formte er die maritime Landschaft. Die Platte ist annähernd quadratisch – ein unkonventionelles Format, das Walter Ophey bei Gemälden gerne verwendete.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Landschaft mit Steilküste" Walter Ophey
Zeitlebens hielt Ophey seine Eindrücke auf Reisen und Ausflügen spontan mit dem Zeichenstift fest, und zum wirklichen Zeichner entwickelte er sich während seiner Studienreisen, die er zwischen 1909 und 1912 unternahm. Heute sind noch über 6.000 Skizzen und Zeichnungen Opheys bekannt bzw. erhalten. Die hier dargestellte Bucht mit Steilküste ist leider nicht zu lokalisieren.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Fischerboot im Sonnenschein" Josef Kohlschein der Jüngere
Das „Fischerboot im Sonnenschein“ entstand noch während Kohlscheins Studienzeit bei Eugène Dücker. Bildbeherrschend liegt das Boot auf dem vorderen Küstenstreifen in der Mittagssonne, der Rumpf erzeugt zu beiden Seiten kurze Schatten. Die Details an Bord sind im Stil des französischen Impressionismus mit kurzen, dynamischen Pinselstrichen frei wiedergeben. Mit der Darstellung des Fischerbootes am Meer steht Kohlschein in der Tradition der in Düsseldorf beliebten Marinemalerei.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Bernhardine Bornemann am Strand" Walter Ophey
Dieses sommerliche Bild von Opheys Verlobten Bernhardine am Strand der belgischen Nordseeküste entstand nach dessen erster Italienreise um 1910. Es zeigt die junge Frau im langen weißen Kleid, hellblauen Umhang und heller Haube. Sie schreitet über den Sand, ihre Kleidung wird vom Wind bewegt. Einige Segelboote sind auf dem Wasser auszumachen, weitere Strandbesucher gibt es nicht. Die ruhige Atmosphäre erreicht Ophey außerdem durch die harmonische Farbwahl von Blau- und Beigetönen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

Max Clarenbach

1880 Neuss - 1952 Köln
Max Clarenbach kam 1893, im Alter von 13 Jahren, an die Düsseldorfer Kunstakademie. Hier wurde er ab 1897 Meisterschüler von Eugène Dücker, dessen Nachfolge als Professor der Landschaftsklasse er 1917 antrat. Spätestens seit November 1904 war Clarenbach mit Walter Ophey bekannt. Zu dieser Zeit studierten beide an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo zeitgleich auch Josef Kohlschein d. J., Carl Plückebaum und Carl Schmitz-Pleis eingeschrieben waren. Während eines Aufenthalts in Paris im Winter 1907/08 lernte Clarenbach die Bilder der Impressionisten kennen. In der Folgezeit wurde seine Pinselführung leichter, Licht und Farbe erhielten einen neuen Stellenwert in seinen Landschaftsgemälden. 1908–1912 initiierte er gemeinsam mit Julius Bretz, August Deusser, Walter Ophey, Wilhelm Schmurr und anderen im Sonderbund den Anschluss der rheinischen Malerei an die französische Moderne. In der legendären Sonderbund-Ausstellung 1912 in Köln war er Mitglied der Jury und mit fünf eigenen Werken vertreten. Clarenbachs Auseinandersetzung mit der avantgardistischen Malerei war jedoch nicht von Dauer: 1912 gründete er mit anderen die Gruppe der Friedfertigen, die sich auf konservative Werte in der Malerei besann.

Eugène Dücker

1841 Kuressaare (Arensburg/Insel Ösel) - 1916 Düsseldorf
Eugène Dücker stammte von der Insel Ösel in Estland. Seine Ausbildung zum Maler absolvierte er an der Kunstakademie in St. Petersburg. Im Anschluss an das Studium nahm er ein sechsjähriges Reisestipendium wahr, das ihn nach Deutschland und in die Schweiz, später in die Niederlande und nach Frankreich führte. 1872 verlieh ihm die Kunstakademie in St. Petersburg den Professorentitel, doch Dücker blieb dauerhaft in Düsseldorf ansässig, wo er seit 1864 lebte. 1872 übernahm er als Nachfolger von Oswald Achenbach (1827–1905) zunächst provisorisch und ab 1874 offiziell die Leitung der Landschaftsklasse an der Kunstakademie. In seiner 40-jährigen Akademiezeit verwarf Dücker endgültig die Nachklänge der Spätromantik und wirkte mit seiner konsequent naturalistischen Malerei prägend auf eine ganze Generation von Landschaftsmalern, unter ihnen die späteren Sonderbund-Mitglieder Max Clarenbach und Walter Ophey.

Walter Ophey

1882 Eupen - 1930 Düsseldorf
Walter Ophey gilt heute als der bedeutendste Düsseldorfer Maler der klassischen Moderne. Aufgewachsen in Eupen (heute Belgien) und Detmold (ab 1888) besuchte er ab 1899 die RWTH in Aachen, 1900-1907 studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ophey war gut vernetzt und zählt zu den Gründungsmitgliedern verschiedener Künstler- und Ausstellungsgemeinschaften, wie der Künstlerverbindung Niederrhein, des Sonderbunds und der Gruppe Das Junge Rheinland. 1910 bereiste er Italien, 1911 kam er zum ersten Mal nach Paris, weitere Reisen sollten folgen. Das Jahr 1912 war eines der aktivsten Ausstellungsjahre des Künstlers: Mit vier Gemälden war er auf der bedeutenden Sonderbund-Ausstellung in Köln vertreten, auch zeigte er Arbeiten in Berlin, München und Krefeld. Der Sammler und Galerist Alfred Flechtheim zählte zu seinen Förderern. 1915 wurde Ophey zum Militär einberufen. Er diente an der Ostfront, erkrankte schwer und arbeitete ab 1916 bis Kriegsende im Militärbauamt in Düsseldorf. Im Februar 1917 heiratete er Bernhardine Bornemann. Das Paar bekam zwei Kinder: Die Tochter Susanne, geb. 1919, verstarb nur wenige Tage nach der Geburt, der Sohn Ulrich Nikolaus, geb. 1920, wurde vier Jahre alt. Walter Ophey starb im Januar 1930 im Alter von nur 47 Jahren in Düsseldorf.

Josef Kohlschein der Jüngere

1884 Düsseldorf - 1958 Neuss
Der aus einer Künstlerfamilie stammende Josef Kohlschein besuchte ab 1899 die Kunstakademie in Düsseldorf, wo zunächst die Historienmaler Fritz Roeber und Peter Janssen d. Ä. seine Lehrer waren. Ab 1900 war er Schüler des Landschaftsmalers Eugène Dücker, dessen Meisterschüler er wurde. In dessen Klasse lernte Kohlschein u. a. Walter Ophey kennen. Gemeinsam mit ihm gehörte er 1907/08 zu den Gründungsmitgliedern der progressiven Künstlervereinigung Niederrhein. Dem Sonderbund stand er nahe, ohne Mitglied zu sein. Auf Reisen nach Paris und Belgien 1912 erhielt er wichtige künstlerische Impulse, die sich in seinem hauptsächlich aus Landschaften bestehenden Werk in Spielarten des französischen Impressionismus äußerten. Neben Gemälden hinterließ Kohlschein auch ein umfangreiches grafisches Werk.
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