Lithografie
Bei der Technik der Lithografie (Steindruck) handelt es sich um ein Flachdruckverfahren, das bereits Ende des 18. Jhs. erstmals genutzt wurde. Mit einer fetthaltigen Tinte oder Kreide wird eine Zeichnung auf einen Kalkschieferstein (meist Solnhofener Platten) aufgetragen. Die anschließend auf die Platte aufgebrachte Säure bewirkt, dass Druckerschwärze nur an der Zeichnung haftet und diese beim Druckprozess allein auf das Papier übertragen wird. Durch den Stein als Trägermaterial kann eine besonders hohe Auflage erreicht werden, für einen mehrfarbigen Druck sind mehrere Druckplatten notwendig. Caspar Scheurens Darstellungen „Aachen“ (um 1865) und „Ahrtal“ (um 1880) aus Grafikalben zum Rhein sind detailreiche farblithografische Reproduktionen von Scheurens Aquarellvorlagen, die sich der Rheinromantik anlehnen. Dagegen schuf Hans Richard von Volkmann seine Farblithografie der Kapelle in Hülchrath 1898 mit Tendenzen des Jugendstils eigenhändig.

"Die Ruhr bei Duisburg"
Johann Caspar Scheuren
Caspar Scheuren blieb während seiner gesamten Schaffenszeit als druckgrafischer Künstler und Landschaftsmaler tätig. Die Ruhe und Harmonie ausstrahlende Szene der Ruhr bei Duisburg, die er im Alter von 70 Jahren schuf, ist ein charakteristisches Werk von seiner Hand. Das Bild wurde im Mai 2019 als Zustiftung aus Privatbesitz für die Sammlung der Dr. Axe-Stiftung erworben. In der kunsthistorischen Forschung galt es lange als verschollen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

"Flusslandschaft mit zwei Segelbooten"
Johann Caspar Scheuren
Geprägt von den Landschaften am Rhein, stellten seit frühen Tagen Flussufer mit Segelschiffen, Fischern und Gehöften ein immer wiederkehrendes Thema im Schaffen des Malers dar. Wasser, Wolken, Ufer und Staffage verbinden sich zu einer atmosphärisch dichten und klaren Einheit. Nach dem Vorbild der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts legte auch Scheuren den Horizont tief, den Himmel hoch und ließ die seidig schimmernde Oberfläche des Wassers von geschwungenen Buchten begrenzen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

"Landschaft mit Schlossanlage"
Johann Caspar Scheuren
Weithin sichtbar ist ein fantastisch anmutendes Schloss auf einem hohen Bergkegel dargestellt, der auf der rechten Seite von einem Gewässer umgeben ist. Die landschaftliche Situation erinnert an Burg Eltz am Eltzbach, doch kam es Scheuren nicht auf ein authentisches Porträt der Burg an. Im Sinne der Romantik versuchte er die märchenhaft-melancholische Aura dieses abgelegenen Ortes einzufangen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

"Ahrtal"
Johann Caspar Scheuren
Diese Farblithografie stammt aus dem 31 Blätter umfassenden Album „Der Rhein von den Quellen bis zum Meere“. Das Album war eine im Jahre 1880 erweiterte Neuauflage des 1865 erschienen Rhein-Albums. Scheuren widmete darin verschiedenen Orten und Landstrichen mit ihren jeweiligen topografischen Besonderheiten jeweils ein einzelnes Blatt.
Gestochen von Johann Baptist Sonderland (1805 Düsseldorf – 1878 Düsseldorf)
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

"Aachen"
Johann Caspar Scheuren
Das Blatt „Aachen“ stammt wie das „Ahrtal“ aus dem großen Album „Der Rhein von den Quellen bis zum Meere“ von 1880. Detailreich und mit großem topografischem Wissen hat Scheuren nicht nur den Dom als Wahrzeichen Aachens, sondern auch die berühmten Karls-Fresken von Alfred Rethel im städtischen Rathaus in die Darstellung mit aufgenommen.
Gestochen von Wilhelm Krafft (um 1808 Berlin – 1865 Düsseldorf)
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

"Kapelle Hülchrath in Blankenheim"
Hans Richard von Volkmann
Die Farblithografie der Kapelle im Eifelort Hülchrath entstand sechs Jahre vor Volkmanns Gemälde „Eifellandschaft“. Dabei wird deutlich, dass die Technik der Druckgrafik für den Künstler experimentellere Ausdrucksmöglichkeiten bereithielt als die klassische Malerei: Mit einem ungewöhnlichen Bildausschnitt, der bräunlich-roten Tonalität und den geschwungenen Formen lässt die Grafik an die Form- und Farbsprache des Jugendstils denken.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

"Eifellandschaft"
Hans Richard von Volkmann
Volkmanns Eifelimpressionen sind noch ganz der realistischen, naturgetreuen Wiedergabe der Dücker-Schule verpflichtet. Sein Motiv für die im Juni 1904 entstandene Eifellandschaft fand er in einem Tal bei Schleiden, etwa 50 km nördlich von Gerolstein. Die überwiegend in Grüntönen gebildete Landschaft mit den farblichen Akzenten durch Ginsterbüsche und Baumgruppen sowie den sanft ansteigenden Hügeln hat Volkmann auch vor der Jahrhundertwende mehrfach variiert.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Johann Caspar Scheuren
1810 Aachen - 1887 Düsseldorf
Hans Richard von Volkmann
1860 (Halle an der Saale) - 1927 (Halle an der Saale)