Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Schirmer und Lessing – zwei Weggefährten der ersten Stunde

Der junge Caspar Scheuren lernte Carl Friedrich Lessing und Johann Wilhelm Schirmer bereits während seiner Studienzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie kennen. 1827 war dort der „Landschaftliche Componirverein“ gegründet worden, ein geselliger Zusammenschluss ambitionierter Landschaftsmaler, die regelmäßig Studien im Freien anfertigten. Scheueren war dem Verein 1830 beigetreten. Düsseldorf etablierte sich in den Folgejahren zu einem bedeutenden Zentrum für Landschaftsmalerei. Caspar Scheuren, der als Druckgrafiker ungemein innovativ war, blieb als Landschaftsmaler stilistisch und motivisch stets der Spätromantik verbunden. 12 Kunstwerke
"Die Ruhr bei Duisburg" Johann Caspar Scheuren
Caspar Scheuren blieb während seiner gesamten Schaffenszeit als druckgrafischer Künstler und Landschaftsmaler tätig. Die Ruhe und Harmonie ausstrahlende Szene der Ruhr bei Duisburg, die er im Alter von 70 Jahren schuf, ist ein charakteristisches Werk von seiner Hand. Das Bild wurde im Mai 2019 als Zustiftung aus Privatbesitz für die Sammlung der Dr. Axe-Stiftung erworben. In der kunsthistorischen Forschung galt es lange als verschollen.
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"Landschaft mit Schlossanlage" Johann Caspar Scheuren
Weithin sichtbar ist ein phantastisch anmutendes Schloss auf einem hohen Bergkegel dargestellt, der auf der rechten Seite von einem Gewässer umgeben ist. Die landschaftliche Situation erinnert an Burg Eltz am Eltzbach, doch kam es Scheuren nicht auf ein authentisches Porträt der Burg an. Im Sinne der Romantik versuchte er die märchenhaft- melancholische Aura dieses abgelegenen Ortes einzufangen.
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"Weg am Waldesrand" Johann Wilhelm Schirmer
Schirmer malte das repräsentative Gemälde im Jahr 1850, als er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand: Er war als anerkannter Professor an der Kunstakademie Düsseldorf tätig und stellte seine Werke erfolgreich im In- und Ausland aus. Vier Jahre später, 1854, wurde er zum ersten Direktor der neu gegründeten Karlsruher Kunstschule berufen. Bei diesem Neuankauf für die Sammlung der Dr. Axe-Stiftung handelt es sich um eine typische "Compositlandschaft", in der einzelne Elemente zu einer idealen Landschaftskomposition zusammengefügt wurden.
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"Große deutsche Landschaft" Johann Wilhelm Schirmer
Schirmer schuf die „Große deutsche Landschaft“ und die „Große italienische Landschaft“ als Prämienblätter, sogenannte „Nietenblätter, für die Mitglieder des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen. Im freien Verkauf bot er die Radierungen für jeweils fünf Thaler an. Im Vergleich zu seinen anderen Druckgrafiken waren diese beiden Blätter mit Abstand die teuersten, die Schirmer auf den Markt gebracht hat. Deren künstlerische Qualität war ihm somit absolut bewusst.
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"Große italienische Landschaft" Johann Wilhelm Schirmer
Schirmers Pendantpaar von 1841/42 ist von herausragender Qualität: Zwischen dem Weiß des Papiers und der Schwärze der Linien entfaltet sich eine reiche Skala von Tonwerten, die die Bildräume bis zum fernen Horizont gliedern und atmosphärisch bestimmen. Als Vorlage für die Radierung der „Großen italienischen Landschaft“ diente eine quadrierte Bleistiftzeichnung von gleicher Größe, die sich heute in der Graphischen Sammlung in München befindet.
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"Abendliche Küstenlandschaft mit Eichen und Reihern" Johann Wilhelm Schirmer
Das Bild lebt vom Kontrast zwischen der von Stürmen zerzausten Baumgruppe im Mittelpunkt vor einem dramatischen Himmel mit Möwen und der demonstrativen Ruhe des Teiches mit still stehendem Reiher im Vordergrund. 1836 unternahm Schirmer eine Reise in die Normandie. Die dort entstandenen Ölstudien (Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle) gelten zu Recht als ein Höhepunkt in seiner früher Schaffenszeit. "Die abendliche Küstenlandschaft" in der Dr. Axe-Stiftung ist das bislang einzige wiederentdeckte Atelierbild Schirmers mit Normandie-Thematik. Doch das Meeer spielt in der Komposition nur eine untergeordnete Rolle; denn das eigentliche Thema sind die für Schirmer charakteristischen standhaften Eichen, deren Konturen die Form der Steilküste wiederholen.
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"Abendlandschaft mit Hirsch und Käuzchen im Wald" Carl Friedrich Lessing
Die beiden hier ausgestellten imposanten Waldlandschaften von Carl Friedrich Lessing wurden von Wilhelm von Abbema (1812-1889) in Radiertechnik reproduziert. Abbema war an der Düsseldorfer Kunstakademie zum Landschaftsmaler und Kupferstecher ausgebildet worden. Lessing, Achenbach, Scheuren und andere Düsseldorfer Maler schätzen Abbema sehr, denn sie ließen zahlreiche ihrer Bilder von ihm stechen, um sie einem breiteren Publikum bekannt zu machen.
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"Waldlandschaft mit steinigem Bach und Sperber" Carl Friedrich Lessing
1851 zeichnete Lessing die Waldlandschaft mit einem Bach, in dem eine Vielzahl größere und kleinere Steinbrocken liegen. Seitlich der Ufer stehen knorrige Bäume, die vom oberen Bildrand angeschnitten sind. Auf dem Ast eines abgestorbenen Baumes am rechten Bachufer, der über das Wasser ragt, sitzt ein kleiner Raubvogel, der in der Fülle der Motive erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist.
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"Waldlandschaft mit Reisenden am Abend" Carl Friedrich Lessing
Sowohl Schirmer als auch Lessing malten Wald- und Sumpflandschaften im Stil Jacob van Ruisdaels. Die beiden Künstler zogen gemeinsam durch die Wälder in der näheren Umgebung Düsseldorfs, in der Eifel oder im Harz. Dort schufen sie Baumporträts voller Leben und Geschichte. Auch hier bildet eine dichte Baumgruppe den düsteren Schauplatz für ein lichtscheues Geschehen, bei dem es sich um Reisende oder auch Schmuggler auf einer abendlichen Fahrt handeln könnte. Die Frage, ob hier Eindrücke aus dem Harz verarbeitet wurden, den Lessing 1842 zum zweiten Mal besuchte, ist nur schwer zu beantworten.
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"Waldlandschaft" Carl Friedrich Lessing
Anders als sein Freund Schirmer, der 1839 die akademisch übliche Italienreise antrat, entschied sich Lessing für die malerische Erschließung der Eifel und des Harzes. Er selbst sagte: „Ich verstehe nicht warum die Leute immer so weit fortgehen um Studien zu malen, hätte ich Zeit und Geld so würde ich zuerst ganz Deutschland gründlich bereisen, wo noch viele interessante und unbekannte Gegenden sind.“ Die mit einem Jäger und seinem Hund ausstaffierte stimmungsvolle Waldlandschaft befand sich vormals in der Sammlung Schäfer, Schweinfurt, und kam über eine Zustiftung aus Privatbesitz in der Dr. Axe-Sammlung.
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"Berglandschaft mit Burg" Carl Friedrich Lessing
Diese kleine, relative grob ausgeführte Ansicht einer Felsenburg mit einem Gebirgssee links und einer kargen, weiten Berglandschaft im Mittel- und Hintergrund dürfte in den Kreis der frühen Wald-, Burg- und Klosteransichten von Lessing gehören. Weder die Burg noch die Landschaft sind topografisch zu bestimmen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Kompositionsstudie für den privaten Gebrauch aus der Zeit um 1830.
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"Landschaft mit Schäfer und Herde" Johann Wilhelm Schirmer
Bei der kleinen Ölstudie in der Vitrine handelt es sich vermutlich um eine italienische Hügel- und Waldlandschaft, die Schirmer vor Ort mit schnell gesetzten Pinselstrichen im milden Licht des anbrechenden Abends malte. Durch die sanfte Stimmung kommt es zu einer Idealisierung der Wirklichkeit, die durch die Schafherde an der Wasserstelle noch gesteigert wird.
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Johann Caspar Scheuren

1810 Aachen - 1887 Düsseldorf
Den ersten Unterricht erhielt J. C. Scheuren durch seinen Vater, den Maler und Gebrauchsgraphiker Johann Peter Scheuren. Nach dreijähriger Mitarbeit in dessen Werkstatt durfte er 1829 die Düsseldorfer Kunstakademie besuchen. Nach Heinrich Christoph Kolbe und Wilhelm von Schadow waren dort vor allem Johann Wilhelm Schirmer und Carl Friedrich Lessing seine Lehrer. Ab 1835 unterhielt er ein eigenes Atelier, auch trat er im selben Jahr eine Reise nach Österreich, in die Schweiz und nach Oberitalien an. Nach seiner Heirat 1839 intensivierten sich die Kontakte zum preußischen Prinzenpaar im Schloss Jägerhof, wo er mit der höfischen Damenwelt sogar einen Malzirkel gründete. 1843 bereiste er ein zweites Mal Italien. 1848 wurde er Gründungsmitglied des „Malkastens“, des Vereins freier Düsseldorfer Maler, und 1855 zum Professor ernannt. Auf Reisen machte er sich immer wieder mit der rheinischen Landschaft, ihrer Architektur und Geschichte vertraut, die u. a. zum Nahe-Album von 1835 und den berühmten Rhein-Alben von 1862 und 1880 führten. Als druckgrafischer Künstler war er so vielseitig wie keine anderer Maler in seiner Zeit.

Johann Wilhelm Schirmer

1807 Jülich - 1863 Karlsruhe
Schirmer wurde 1839 der erste Professor für Landschaftsmalerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seit 1830 hatte er – zunächst vertretungsweise während der Italienreise des Direktors Schadow – den Unterricht einiger Landschafter angeleitet, die dann 1832 als eigene Klasse etabliert wurden. Diese war aus dem „Landschaftlichen Componierverein“ erwachsen, den Schirmer zusammen mit seinem Freund Carl Friedrich Lessing 1827 ins Leben gerufen hatte. Mit seinen Schülern erschloss er das Ahrtal und die Eifel für die Kunst. Reisen in die Schweiz (1835/37) und in die Normandie (1836) ergänzten seine Landschaftserfahrungen um die Eindrücke von Hochgebirge und Küste. Aus der Italienreise (1839/40) resultierte vor allem eine starke Rückbindung an die klassische Landschaftsmalerei von Claude Lorrain, Poussin und Dughet. 1854 wurde Schirmer als Gründungsdirektor der Badischen Kunstschule nach Karlsruhe berufen. Mit über 300 Schülern war er der erfolgreichste deutsche Kunsterzieher des 19. Jahrhunderts.

Carl Friedrich Lessing

1808 Breslau - 1880 Karlsruhe
Die Grundlagen seiner Erziehung erfuhr der Großneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing durch eine harte, „spartanische Erziehung“ (Friedrich von Uechtritz) im Elternhaus. Als Student an der Bauakademie in Berlin war Lessing durch seinen Freund C. F. Sohn mit Wilhelm Schadow bekannt geworden. 1826 folgte er diesem an die Düsseldorfer Kunstakademie. Mit romantischen Landschaften machte er auf den Berliner Akademieausstellungen zunächst auf sich aufmerksam, wechselte aber schon bald ins Historienfach. 1829/30 legte er mit dem Fresko der „Schlacht von Ikonium“ in Schloss Heltorf von seiner besonderen dramatischen Begabung Zeugnis ab. Waren die Anfänge von gefühlvoll poetischen Sujets besetzt, so waren es bald historische Stoffe voller Handlung, die Lessing als bedeutendstes Talent der Zeit bezeichnen ließen. Im rheinischen Konfessionsstreit um den Kölner Erzbischof C. A. Droste zu Vischering 1837/38 wurden seine Bilder des böhmischen Freiheitskämpfers jan Hus als antikatholische Parteinahme gedeutet und führten zu Spannungen mit Schadow. 1846 widerstand Lessing der Berufung an die Frankfurter Städel-Schule, die seinen „Hus auf dem Konzil zu Konstanz“ erworben hatte. Wie mit Schadow hatte auch dort der zupackende Realismus Lessings zu einem Streit um Bilder mit Philipp Veit geführt. Auch die Nachfolge des nach Karlsruhe berufenen Freundes J. W. Schirmer in der Landschafterklasse der Düsseldorfer Kunstakademie schlug er aus, um dann allerdings 1857 Direktor der Großherzoglichen Galerie in Karlsruhe und nach dem Tod Schirmers 1863 auch der Akademie zu werden. Die ihm 1868 angetragene Leitung der Düsseldorfer Akademie nahm Lessing nicht an.
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