Skandinavische Maler in Düsseldorf
Die Strahlkraft der Düsseldorfer Kunstakademie ging im 19. Jahrhundert weit über regionale und nationale Grenzen hinaus. Es war vor allem die liberale, freundschaftliche Atmosphäre, die die Stadt von anderen deutschen Kunstzentren der Zeit wie Dresden, München oder Berlin unterschied. Unter den ausländischen Studenten bildeten die Skandinavier die stärkste Gruppe: Etwa 70 Schweden, 50 Norweger und 20 Finnen studierten im Lauf des Jahrhunderts am Rhein.
In der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung sind mit Sophus Jacobsen, Ludvig Munthe und Eilert Adelsteen Normann drei Norweger und mit August Jernberg und Wilhelm Nordgren zwei Schweden überwiegend mit stimmungsvollen Winterlandschaften vertreten. Eine Ausnahme stellt lediglich das „Mädchen mit Rosenkorb“ des Schwedischen Malers August Jernberg dar, der seit 1854 dauerhalt in Düsseldorf lebte.
Anmutig und ernsthaft präsentiert das kleine Mädchen mit der weißen Schürze einen geflochtenen Korb, der üppig mit weißen, rosa, roten und gelben Rosen gefüllt ist. Mit dem Bild schuf Jernberg eine Symbiose aus Bildnis- und Stilllebenmalerei. Das nuancenreiche Spiel der Farben, die „reine Malerei“, macht seinen besonderen Reiz aus.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Munthes Motivwahl mit Szenen aus dem Arbeitsleben der Bauern war von der niederländischen Tradition und dem Realismus der Schule von Barbizon beeinflusst. Dennoch unterscheiden sich seine Gemälde durch ihren schwermütigen Grundton und das dunkle Kolorit von den Arbeiten der Niederländer und Franzosen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Das stimmungsvolle, ausschließlich in Schwarz-, Grau- und Brauntönen gestaltete Gemälde zeigt Bauern bei der Kartoffelernte auf einem Feld. Vorne rechts lodert ein Feuer, der bewölkte Himmel ist in der rechten Bildhälfte rötlich gefärbt. Zu Recht wird Munthe mit seinem unverwechselbaren virtuosen Malstil als einer der Wegbereiter des deutschen Impressionismus bezeichnet.
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In seinen Winterbildern spezialisierte sich Munthe auf eine ganz bestimmte Wetterlage: das Tauwetter. Die Darstellung von schmelzendem Schnee und die genau beobachtete Wiedergabe von atmosphärischen Phänomenen sollten die Markenzeichen des Künstlers werden. Ob sich die beiden Frauen in unserem Gemälde „auf dem Weg zum Markt“ – so der nachträgliche Titel – oder auf dem Heimweg befinden, wissen wir nicht. Die warme Färbung des Himmels in Rosa- und Beigetönen deutet eher auf das Ende eines Tages hin.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Ein schmaler, braun-grauer Trampelpfad im nicht mehr frischen Schnee führt vom linken Bildrand diagonal nach rechts in den Mittelgrund, wo die Dächer von drei versteckt liegenden Bauernhäusern sichtbar werden. Zwei Drittel der Bildfläche nimmt der mit grün-grauen Wolken verhangene Himmel ein, der in der Mitte von rötlich-gelbem Sonnenlicht erhellt wird.
Der Norweger Sophus Jacobsen malte das melancholische Bild vermutlich im Freien. Winterliche Abendlandschaften waren seine Spezialität.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Die karge Winterlandschaft ist eine charakteristische Arbeit von Sophus Jacobsen. Während links die Nacht bereits angebrochen ist und die schmale Mondsichel am Himmel steht, verabschiedet sich der Tag rechts im Bild mit dem rötlichen Abendlicht. Einsam liegen die Höfe in der weiten Landschaft, nur zwei Rehe sind unterwegs, von denen eines wie zufällig dem Betrachter entgegenblickt.
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Die stimmungsvolle, auf Holz ausgeführte Ölstudie schuf Adelsteen Normann wohl während eines seiner Sommeraufenthalte am Sognefjord im Westen Norwegens. Hier malte er häufig auf seinem Atelierboot und empfing Künstlerfreunde und andere Gäste, so auch den deutschen Kaiser Wilhelm II.
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Die winterliche nordische Küstenlandschaft mit dem rötlichen Licht der untergehenden Sonne am fernen Horizont ist eine typische Arbeit aus dem Spätwerk Axel Nordgrens. Der Schwede bevorzugte in dieser Phase die Darstellung der Dämmerung mit einer Stimmung aus Melancholie und Einsamkeit.
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Die skandinavischen Künstler kamen an die Düsseldorfer Kunstakademie, und Düsseldorfer unternahmen Studienreisen in den Norden. So entstand die kleinformatige Ölstudie am 2. August 1839 während Achenbachs zweiter Norwegen-Reise, die der Künstler im Alter von 24 Jahren gemeinsam mit dem Maler Thomas Fearnley unternommen hat.
Die einfache Blockhütte und die Tracht der dargestellten Figuren sind für typisch für das Land und auch in Gemälden von Adolph Tidemand und anderen norwegischen Malern überliefert.
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