Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Späte Radierungen

Während die frühen Landschaftsgemälde und -grafiken monumentalen und romantischen Charakter hatten und oft durch Versatzstücke zu neuen Landschaften komponiert wurden, zeigten die Künstler des späten 19. Jhs. die Landschaft in ihrer natürlichen Form. Heinrich Hermanns bevorzugte dabei Küsten- und Hafenorte, die er in seiner Malerei und seinen druckgrafischen Werken schilderte. Walter Ophey konzentrierte sich vor allem in seinen frühen Landschaftsbildern auf Bäume und deren charakteristische Formen. Typisch sind dabei die geschwungenen Linien der Stämme und Äste. Olof Jernberg schuf häufig Szenen im ländlichen Raum – die Wirkung des Lichts spielt im abendlichen „sonnigen Herbst an der Gracht“ eine ebenso wichtige Rolle wie in der Radierung „Abendliche Dorflandschaft“, in der er eine Figur mit Lampe auf einem Feld darstellt. Die vom Künstler eigenhändig angefertigten Künstlergrafiken finden sich vor allem in dieser Zeit ab dem Ende des 19. Jahrhunderts. 8 Kunstwerke
"Ebbe in Emden" Heinrich Hermanns
Der Maler Heinrich Hermanns begeisterte sich für die deutsche und niederländische Küste. Viele seiner Werke zeigen prominente Plätze und Straßenzüge aus Hafenorten, die genau verortet werden können, so auch das Gemälde „Ebbe in Emden“. Darauf zeigt Hermanns das Ratsdelft in Emden, also den Teil des Hafens, an dem die wichtigsten Handelshäuser das Ufer säumten.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Holländischer Hafen" Heinrich Hermanns
Die Radierung „Holländischer Hafen“ wird von einer deutlichen Linienführung bestimmt. Dabei wird deutlich, dass der Künstler Heinrich Hermanns für die einzelnen Partien unterschiedliche Schraffuren benutzt hat, was sich besonders am Rauch des Dampfschiffes gegenüber den Wolken und des Himmels nachvollziehen lässt. Hermanns hat die Darstellung sowohl in der Platte als auch nach dem Druck auf dem Blatt mit Bleistift signiert und schuf damit eine eigenständige Künstlergrafik.
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"Flusslandschaft" Walter Ophey
Schon während der Zeit in der Dücker-Klasse begann Ophey, sich von der realistischen Wiedergabe der Landschaft zu lösen. Der Pinselstrich wird gröber und skizzenhafter. Kunstvoll vermittelt links im Bild die Reflexion des Baumes zwischen Himmel, Landschaft und Flusslauf. Leuchtendes Grün dominiert die Farbgebung, warmes Braun und Blauviolett tragen zur Imagination der stimmungsvollen Atmosphäre bei.
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"Dachauer Moos" Walter Ophey
Das Motiv „Dachauer Moos“ setzte Walter Ophey sowohl in der Grafik als auch in einem Gemälde um. Bei der Radierung ignorierte Ophey jedoch die Tatsache, dass das Motiv durch den Druck spiegelverkehrt wiedergegeben wird, sodass nicht nur seine Signatur in der oberen linken Ecke spiegelverkehrt erscheint, sondern auch der kurvige Verlauf des Flusses und die beiden Bäume im Vordergrund.
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"Abend am Bach" Walter Ophey
Das hier als „Abend am Bach“ bezeichnete Motiv gab Walter Ophey laut Dr. Stefan Kraus, dem Verfasser des Ophey-Werkverzeichnisses, in verschiedenen Varianten heraus. So variiert nicht nur die genutzte Druckfarbe zwischen Schwarz und Braun, sondern auch die vom Künstler am unteren linken Bildrand mit Bleistift hinzugefügte Bezeichnung, bei der es Ophey offenbar nicht so genau nahm. Neben der hier genutzten Version existieren noch „Am Abend“ und „Am Bach“.
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"Ein sonniger Herbst an der Gracht" Olof August Anders Jernberg
Die stimmungsvolle Herbstlandschaft mit einer Stadtsilhouette am fernen Horizont und einer Gracht im Vordergrund, deren Ufer von hohen Bäumen gesäumt sind, ist topografisch nicht zu bestimmen. Die Staffagefiguren auf dem Weg sind nur flüchtig angedeutet. Jernberg wollte in dem Bild nicht das alltägliche Leben auf dem Lande schildern, ihn interessierte vielmehr das nuancenreiche Wechselspiel von Licht und Farbe.
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"Abendliche Dorflandschaft" Olof August Anders Jernberg
Die reiche Abstufung der Tonwerte und das bewegte Spiel der Schraffuren, die die Natur formen und den Schein des Laternenlichtes strahlenförmig verbreiten, machen den besonderen Reiz des Blattes aus. Die Beschriftung „O. JERNBERG FECIT“ besagt, dass Jernberg die Druckvorlage für den Drucker L. Angerer in Berlin geschaffen hat. Ob er selbst auch die Druckplatte bearbeitet oder eine Zeichnung erstellt hat, die dann in Berlin auf die Platte übertragen wurde, lässt sich heute schwerlich sagen.
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"Abendliche Dorflandschaft" Olof August Anders Jernberg
Diese Version der „Abendlichen Dorflandschaft“ unterscheidet sich nur bei genauem Hinsehen von dem anderen Blatt. Die Gebäude im Hintergrund zeigen lediglich die vertikalen Linien, und auch in der Mitte des Feldes und im Bereich unterhalb der Lampe zeigen sich hier weniger Schraffuren als die andere gezeigte Variante. Die Platte wurde offenbar nach dem Druck noch einmal bearbeitet. Dieses Blatt stellt demnach womöglich einen früheren Zustand dar.
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Heinrich Hermanns

1862 Düsseldorf - 1942 Düsseldorf
Heinrich Hermanns stammt aus einer Eisenbahner-Familie. 1883 bis 1893 besuchte er die Düsseldorfer Kunstakademie. Schon als Student nahm er aktiv am gesellschaftlichen Leben der Düsseldorfer Künstlerschaft teil: Er organisierte 1885 einen legendären Karnevalszug, war Mitglied in den Düsseldorfer Künstlervereinen Laetitia und Malkasten und zählte 1892 zu den Gründungsmitgliedern des Künstler-Clubs Sankt Lucas. Er schloss sich dem Verein Düsseldorfer Künstler 1904 an und war zudem langjähriges Vorstandsmitglied im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. Hermanns pflegte vielseitige Kontakte und war viel unterwegs: Ab 1888 reiste er regelmäßig ins Emsland, in die Niederlande und nach Italien, mit längeren Aufenthalten in Venedig, Rom, Neapel und Sizilien, sowie nach Frankreich, Spanien und Marokko. Es verwundert somit nicht, dass sein Œuvre durch ein vielseitiges Repertoire gekennzeichnet ist.

Walter Ophey

1882 Eupen - 1930 Düsseldorf
Walter Ophey gilt heute als der bedeutendste Düsseldorfer Maler der klassischen Moderne. Aufgewachsen in Eupen (heute Belgien) und Detmold (ab 1888) besuchte er ab 1899 die RWTH in Aachen, 1900-1907 studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ophey war gut vernetzt und zählt zu den Gründungsmitgliedern verschiedener Künstler- und Ausstellungsgemeinschaften, wie der Künstlerverbindung Niederrhein, des Sonderbunds und der Gruppe Das Junge Rheinland. 1910 bereiste er Italien, 1911 kam er zum ersten Mal nach Paris, weitere Reisen sollten folgen. Das Jahr 1912 war eines der aktivsten Ausstellungsjahre des Künstlers: Mit vier Gemälden war er auf der bedeutenden Sonderbund-Ausstellung in Köln vertreten, auch zeigte er Arbeiten in Berlin, München und Krefeld. Der Sammler und Galerist Alfred Flechtheim zählte zu seinen Förderern. 1915 wurde Ophey zum Militär einberufen. Er diente an der Ostfront, erkrankte schwer und arbeitete ab 1916 bis Kriegsende im Militärbauamt in Düsseldorf. Im Februar 1917 heiratete er Bernhardine Bornemann. Das Paar bekam zwei Kinder: Die Tochter Susanne, geb. 1919, verstarb nur wenige Tage nach der Geburt, der Sohn Ulrich Nikolaus, geb. 1920, wurde vier Jahre alt. Walter Ophey starb im Januar 1930 im Alter von nur 47 Jahren in Düsseldorf.

Olof August Anders Jernberg

1855 Düsseldorf - 1935 Berlin
Olof Jernberg, Sohn des schwedischen Genremalers August Jernberg (1826-1896) und einer der Mitbegründer des Künstler-Clubs Sankt Lucas, begann 1870 sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Eugène Dücker, seit 1872 Leiter der Klasse für Landschafsmalerei, war mit seinen naturalistischen Küstenlandschaften für ihn prägend. Nach Abschluss seines Studiums verbrachte Jernberg ab 1880 zwei Jahre in Frankreich. Unter dem Eindruck der Freilichtmalerei der Schule von Barbizon vollzog sich ein deutlicher Wandel in seinem Werk. Nach Düsseldorf zurückgekehrt, arbeitete er ab 1882 als Hilfslehrer Dückers an der Kunstakademie. 1897 wurde er zum Professor ernannt und erhielt 1901 einen Ruf an die Königsberger Kunstakademie. 1918 wechselte er an die Hochschule für die Bildenden Künste in Berlin.
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