Stillleben und Tierbilder
Die Stillleben- und Tiermaler waren im akademischen Kunstbetrieb wenig angesehen, doch erfreuten sich Künstler wie Jacob Lehnen, Johann Wilhelm Preyer und später auch dessen Tochter Emilie Preyer mit ihrer virtuosen Feinmalerei beim zeitgenössischen Publikum großer Beliebtheit. Jedes Detail ist in den Bildern dieser Maler minutiös erfasst. Waren welkende Blätter oder aufgeplatzte, überreife Früchte in der Kunst des Barock moralisierende, belehrende Sinnbilder für die Vergänglichkeit, so sollten die Stillleben des 19. Jahrhunderts ausschließlich bewundert werden.
Auch die kleinformatigen, in detaillierter Feinmalerei ausgeführten Tierbilder wurden von Kunstkennern als Preziosen gesammelt, doch standen ihre Motive der Alltagswirklichkeit näher.
Auf der weißen Tischdecke mit Knickfalte liegen auf einer Silberplatte vier gekochte, noch nasse Hummer. Dicht hinter ihnen steht ein halbvolles Glas mit perlendem Champagner. Rechts davon quillt eine Blumenvase mit einem bunten Strauß von Glockenblumen, Limonium, Hornveilchen, Flieder und Erdbeerblüten geradezu über, und auf dem Gebäck vor der Apfelsine hat sich eine kleine Fliege niedergelassen.
Lehnens virtuos ausgeführtes Kabinettstück verdeutlicht eindrucksvoll, warum der Künstler heute zu den bedeutendsten Vertretern der rheinischen Stilllebenmalerei im 19. Jahrhundert zählt. Der Maler wollte keine naturkundlichen oder belehrenden Inhalte vermitteln, sondern den Betrachter lediglich mit seiner perfekten Maltechnik beeindrucken.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
Alle Objekte, die Johann Wilhelm Preyer vor unseren Augen ausbreiten, scheinen zum Greifen nahe und spiegeln in malerischer Perfektion die unterschiedlichen Texturen wider. Auf dem Weinglas sind nicht nur die Lichtreflexe, sondern auch das Fensterkreuz des Malerateliers auszumachen. Auf geschickte Art und Weise integrierte Preyer somit auch den Außenraum des Bildes in die Darstellung.
Waren welkende Blätter oder aufgeplatzte, überreife Früchte in der Kunst des Barock moralisierende, belehrende Sinnbilder für die Vergänglichkeit, so sollten die Stillleben des 19. Jahrhunderts ausschließlich aufgrund ihrer Virtuosität vom Betrachter bewundert werden.
Leihgeber:Privatbesitz
Ententeiche und Geflügelhöfe waren Jutz' bevorzugte Sujets, doch malte er gelegentlich auch andere Motive wie Hundefamilien, Wildbret oder den hier ausgestellten kleinen Esel. Dabei galt der exakten Wiedergabe der Anatomie der Tiere und der Beschaffenheit ihres Fells aber auch ihrer spezifischen Verhaltensweisen sein besonderes Augenmerk. Das kleine Kabinettstück vom Eselstall ist ein Schaustück ländlicher Beschaulichkeit.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung