Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Szenen aus dem Fischerleben

Caspar Scheuren schuf vor allem Rheinlandschaften und gelegentlich auch Marinestücke. Mit seinem Fischer-Album von 1859 griff er ein Thema auf, das von Rudolf Jordan um 1830 in die Düsseldorfer Malerei eingeführt worden war. Respektvoll und empathisch gab er in seinen Bildern das Leben der Fischer und Seeleute wieder. Rudolf Jordan und Andreas Achenbach reisten schon in den 1830er-Jahren an die Küsten der Nord- und Ostsee, um die Landschaft zu studieren und das Leben der Menschen dort kennenzulernen. Ihnen folgten Carl Wilhelm Hübner, Henry Ritter Caspar Scheuren u. a. 13 Kunstwerke
"Flusslandschaft mit zwei Segelbooten" Johann Caspar Scheuren
Geprägt von den Landschaften am Rhein, stellten seit frühen Tagen Flussufer mit Segelschiffen, Fischern und Gehöften ein immer wiederkehrendes Thema im Schaffen des Malers dar. Wasser, Wolken, Ufer und Staffage verbinden sich zu einer atmosphärisch dichten und klaren Einheit, die Ruhe und Harmonie ausstrahlt. Nach dem Vorbild der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts legte auch Scheuren den Horizont tief, den Himmel hoch und ließ die seidig schimmernde Oberfläche des Wassers von geschwungenen Buchten begrenzen.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Bewegte See" Johann Caspar Scheuren
Im Gegensatz zu den Flach- und Flusslandschaften mit ruhigem, glattem Gewässer in der Art der niederländischen Malerei zählen Sturm- und Gewitterlandschaften mit aufgepeitschter See zu den eher seltenen Themen Scheurens. Gleichwohl hatten ihn das Leben der Fischer, Boote und Schiffe immer wieder angezogen. Nicht nur die Seestücke der „alten Niederländer“ dürften ihre Eindrücke hinterlassen haben, sondern auch deren oft dramatische Inszenierungen durch Andreas Achenbach. Schiffskatastrophen und Sturmbilder zählten zu dessen Erfolgsrepertoire. Es sind die Effekte von bewegter See, gewaltig drohendem Himmel und des in Bedrängnis gebrachten Schiffs, die trotz des kleinen Format eine beeindruckende Intensität der Stimmung bewirken.
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"Die beiden Angler" Andreas Achenbach
Die Radierungen des Jahres 1862 gelten als die letzten eigenhändigen druckgrafischen Arbeiten von Andreas Achenbach. Hier zeigt er zwei Angler, die ihren Fang vom Haken nehmen. Der Wasserlauf des Baches sowie Bäume und Sträucher sind nur skizzenhaft ausgeführt.
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"Wartende auf die Fähre" Andreas Achenbach
Die auch unter dem Titel „Ausruhendes Fischervolk“ bekannte Radierung zeigt eine Gruppe individuell erfasster Männer, Frauen und Kinder, die in unterschiedlicher Haltung an einem Anleger warten. Zwischen den Fischern und Seeleuten sitzt als Zweiter von rechts ein Städter am Boden. Er ist in einen Mantel eingehüllt und an dem hohen Hut zu erkennen.
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"Holländische Staffage" Andreas Achenbach
Wie in einem Skizzenbuch brachte Andreas Achenbach in dem großen Blatt verschiedenen Figurenszenen zusammen. Mittig spielt ein Musiker auf einem Fass zum Tanz auf. Rundherum angeordnet sind die Darstellungen von Küstenbewohnern in verschiedenen Lebenslagen: Sie flicken Netze, klettern in der Takelage, rauchen ihre Pfeifen, stehen im Sturm etc.
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"Ausfahrt der Seenotretter" Rudolf Jordan
Die „Ausfahrt der Seenotretter“, die Rudolf Jordan am Ende seiner Schaffenszeit malte, gehört in den Kontext des Themas „Sturmläuten auf Helgoland“, das der Künstler seit 1839 in verschiedenen Varianten ausführte. Die berühmteste Fassung des Motivs befand sich im Altonaer Museum, Hamburg. Sie ist 1980 verbrannt. Auch in diesem Bild zeigt Jordan im Hintergrund die Steilküste von Helgoland. Sie dient als imposante Kulisse für die emotionale Szene, die sich im Vordergrund abspielt. Durch die geschickte Anordnung der Figuren wird der Betrachter in das Hoffen und Bangen der Fischer mit einbezogen.
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"Die Heimkehr der Fischer" Rudolf Jordan
Die sommerliche Strandszene zeigt im Vordergrund ein junges Fischerpaar, das Arm in Arm gehend den Strand verlässt. Die Freude über das Wiedersehen ist offensichtlich. Im Hintergrund werden weitere Fischer und Reisende von ihren Angehörigen erwartet. Auffallend ist ein städtisch gekleideter Herr mit Schirm unter dem rechten Arm, der die Szene mit kritischem Blick beobachtet. Das markante Profil legt nahe, dass es sich um ein Porträt handelt. Doch konnte der hier dargestellte Reisende bisher nicht identifiziert werden.
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"Heimkehr des Fischers" Henry (Heinrich) Ritter
Gezeigt wird eine einfache Fischerstube, die von einem großen Kamin beheizt wird. Während sich einer der Fischer schon die Hände am Feuer wärmt, ist der andere gerade eingetreten und zieht sich die schwere Jacke aus. Seine Wangen sind von Wind und Wetter gerötet. Das dunkle, überwiegend in Brauntönen gestaltete Interieur erinnert an die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Ritter schulte seinen Blick offensichtlich an den Alten Meistern, doch versetzte er deren Bildideen und Kompositionselemente in ein zeitgenössisches Ambiente.
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"Interieur mit älterem Ehepaar und Aussicht auf das Meer" Rudolf Jordan
„Glück im Alter“ ist das Thema dieses friedlichen Fischerbildes: Warm brennt das Feuer rechts im Kamin, eine ruhige Abendstimmung liegt über der See. Selbst der Hund hat sich friedlich schlafend zu Füßen der beiden Alten eingerollt. Während die Frau in ihrer Bibel liest, ist der Fischer mit gefalteten Händen eingeschlafen. Doch wird dies kein langes Schläfchen werden, denn die Frau hat ihre linke Hand bereits gehoben, um den Eingenickten im nächsten Moment zu wecken.
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"Rückkehr der Fischer" Carl Wilhelm Hübner
Auch Hübner befasste sich wie Rudolf Jordan, Henry Ritter und andere Künstler der Düsseldorfer Malerschule mit dem Thema der Heimkehr und des Wartens auf die ausgefahrenen Fischer. Ungewöhnlich an diesem Bild in der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung ist, dass Hübner den Fokus nicht auf die Figuren der Fischer, sondern auf die weite Strandlandschaft im Licht der untergehenden Sonne legte. Der Genremaler weist sich mit diesem Werk als sensibler Landschafter aus.
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"Heiratsantrag auf Helgoland" Rudolf Jordan
Beim bürgerlichen Publikum war „Der Heiratsantrag auf Helgoland“ (1834, Berlin, Nationalgalerie) so populär, dass er auf Tassen, Dosen und Tabletts und als Stickerei reproduziert wurde. Schon 1902 beschrieb Friedrich Schaarschmidt das Erfolgsgeheimnis des Bildes mit folgenden Worten: „Hier war zum erstenmal ein einfaches Motiv in seiner rein menschlichen Seite erfasst und wiedergegeben.“ Jordan hatte als Entdecker des ethnographischen Genres eine Nische gefunden; denn die Menschen an der Nordseeküste und die Inselbewohner auf Rügen oder Helgoland galten bei der Stadtbevölkerung in jener Zeit als urtümlich, unverfälscht und naturverbunden. Jordan schilderte das Leben dieser fremden Menschen und fügte stets eine emotionale, anekdotische Komponente ein.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Vom deutschen Rhein" Johann Caspar Scheuren
Dieses mittelformatige Rhein-Album Caspar Scheurens, das sich in doppelter Ausführung in der Grafiksammlung der Dr. Axe-Stiftung befindet, umfasst 26 Farblithografien. Es erschien nach dem für Deutschland siegreichen Ausgang des Deutsch-Französischen Kriegs und der Reichsgründung. Das populäre Album wurde in Düsseldorf bei L. Baumann & Comp. gedruckt und verlegt.
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"Kampf gegen Schmuggler an der englischen Küste" Henry (Heinrich) Ritter
Ritter malte das Bild als junger Kunststudent im Jahr 1838. Vor der Kulisse des bewegten Meeres auf der linken und der rauen Steilküste auf der rechten Seite zeigt er eine Schmugglerbande, die ein gestrandetes Schiff geplündert hat – das Frack liegt rechts am Fuße der Steilküste – und das Gut nun mit einem schweren Pferdefuhrwerk in Sicherheit bringen will. Doch englische Dragoner haben die Schmuggler in den Dünen entdeckt. Sie kämpfen mit ihren Degen gegen die mit Gewehren und Pistolen bewaffneten Räuber. Menschen und Tiere sind in den Tumult verstrickt.
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Johann Caspar Scheuren

1810 Aachen - 1887 Düsseldorf
Den ersten Unterricht erhielt J. C. Scheuren durch seinen Vater, den Maler und Gebrauchsgraphiker Johann Peter Scheuren. Nach dreijähriger Mitarbeit in dessen Werkstatt durfte er 1829 die Düsseldorfer Kunstakademie besuchen. Nach Heinrich Christoph Kolbe und Wilhelm von Schadow waren dort vor allem Johann Wilhelm Schirmer und Carl Friedrich Lessing seine Lehrer. Ab 1835 unterhielt er ein eigenes Atelier, auch trat er im selben Jahr eine Reise nach Österreich, in die Schweiz und nach Oberitalien an. Nach seiner Heirat 1839 intensivierten sich die Kontakte zum preußischen Prinzenpaar im Schloss Jägerhof, wo er mit der höfischen Damenwelt sogar einen Malzirkel gründete. 1843 bereiste er ein zweites Mal Italien. 1848 wurde er Gründungsmitglied des „Malkastens“, des Vereins freier Düsseldorfer Maler, und 1855 zum Professor ernannt. Auf Reisen machte er sich immer wieder mit der rheinischen Landschaft, ihrer Architektur und Geschichte vertraut, die u. a. zum Nahe-Album von 1835 und den berühmten Rhein-Alben von 1862 und 1880 führten. Als druckgrafischer Künstler war er so vielseitig wie keine anderer Maler in seiner Zeit.

Andreas Achenbach

1815 Kassel - 1910 Düsseldorf
Neben Carl Friedrich Lessing und Johann Wilhelm Schirmer gilt Andreas Achenbach als die dritte große Gründergestalt der Düsseldorfer Landschaftsmalerei. Als Frühbegabter war er bereits mit 12 Jahren an der Kunstakademie aufgenommen worden, wo er ab 1829 in die neu gegründeten Landschafterklasse von Johann Wilhelm Schirmer studierte. Waldlandschaften und Marinen sollten zum Schwerpunkt seines Schaffens werden. 1832-33 reiste er mit dem Vater an die holländischen, deutschen und baltischen Küsten. 1835 folgten Dänemark und Schweden, auch verließ er die Akademie und ging ein Jahr später nach München, wo sich die Eltern niedergelassen hatten. Aufenthalte in Paris und Frankfurt schlossen sich an, verbunden mit wiederholten Besuchen der Niederlande. Erst 1843-45 reiste er nach Italien. Seit 1846 bleibend in Düsseldorf ansässig, wurde sein Atelier Mittelpunkt eines reichen Schaffens, das bis nach Amerika ausstrahlte.

Rudolf Jordan

1810 Berlin - 1887 Düsseldorf
Rudolf Jordan stammte aus gutbürgerlichen Verhältnissen. Aus Berlin kam er 1833 nach Düsseldorf, wo er an der Kunstakademie anfangs von Carl Ferdinand Sohn und bis 1848 als Meisterschüler von Wilhelm von Schadow ausgebildet wurde. Im Anschluss unterhielt er in Düsseldorf ein eigenes Atelier. Abgesehen von einer Reise nach Italien im Winter 1877/78 reiste Rudolf Jordan immer wieder an die Küsten in Norddeutschland, den Niederlanden und Frankreich. Hier fand er die Motive für seine Genrebilder, die vor allem Szenen aus dem Leben der Fischer und Seeleute zeigen. Diesen Themenkreis hatte er in den 1830er Jahren in die Düsseldorfer Malerei eingeführt. Jordan war in seiner Zeit ein anerkannter und äußerst gefragter Maler. Er war Mitglied der Kunstakademien von Berlin, Dresden, Brüssel und Amsterdam und zeigte seine Werke auf großen internationalen Ausstellungen, u. a. auch auf den Weltausstellungen in Wien 1873 und in Philadelphia 1876.

Henry (Heinrich) Ritter

1816 Montreal - 1853 Düsseldorf
Henry Ritter war trotz seiner kurzen Lebenszeit ein produktiver Künstler, der vor allem mit seinen humorvollen Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur Düsseldorfer Genremalerei in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geleistet hat. In Kanada geboren, kam Henry Ritter 1832 als Vollwaise zu einem Onkel nach Hamburg. Seit 1833 lebte er in Düsseldorf, wo er 1836-1847 an der Kunstakademie studierte. Seine Lehrer waren Carl Ferdinand Sohn und Wilhelm von Schadow, dessen Meisterklasse er 1840-47 besuchte. In diesen Jahren unterhielt Ritter bereits ein eigenes Atelier im Akademiegebäude. 1837/38 nahm er Privatunterricht bei Rudolf Jordan. Die beiden Künstler verband die Vorliebe, in ihren Bildern Szenen aus dem Leben der Fischer und Seeleute darzustellen. Wie Jordan erweiterte auch Henry Ritter sein Motivrepertoire durch Eindrücke, die er auf verschiedenen Reisen gewinnen konnte: 1839 besuchte er die Normandie, 1840 Schottland und England, 1843 Westfriesland. Ritter hatte Frau und Kinder und pflegte den fachlichen Austausch mit seinen Malerfreunden im Kompositionsverein Crignic und im Künstler-Verein Malkasten. Neben den in Öl ausgeführten Werken hinterließ er ein umfangreiches grafisches Werk, bestehend aus Zeichnungen, Radierungen, Lithografien und Holzschnitten.

Carl Wilhelm Hübner

1814 Königsberg - 1879 Düsseldorf
1837 kam Hübner nach Düsseldorf, um von 1838 an bei Wilhelm von Schadow und Carl Ferdinand Sohn an der Akademie zu studieren. Schon 1841 bezog er sein eigenes Atelier. Technisch auf den Spuren Sohns gelang ihm 1844 mit dem Bild „Die schlesischen Weber“ ein erster Publikumserfolg, den er im Zeichen vormärzlicher Sozialkritik auf zahlreichen Ausstellungen in ganz Deutschland feiern konnte. Die soziale Gerechtigkeitsfrage und demokratisches Gedankengut bestimmten auch die folgenden Bilder „Das Jagdrecht“, „Die Auswanderer“ und „Die Pfändung“. Nach 1848 kehrte er zu den gängigen Themen der Genremalerei zurück und bediente mit einer breiten Produktion die Themen der Liebe, Brautwerbung, Heirat, Familie und Kinder, Seefahrt und Heimkehr. 1863 wurde er in Düsseldorf zum Professor ernannt, auch erhielt er den Roten Adlerorden und wurde Mitglied der Akademien in Philadelphia und Amsterdam.
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