Virtuelles Kunstmuseum –  Dr. Axe-Stiftung
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Weitere Mitglieder des Künstler-Clubs Sankt Lucas

Die Statuten des Künstler-Clubs Sankt Lucas wurden am 15.1.1892 – unterzeichnet von zehn jungen Düsseldorfer Künstlern – bei der Polizeidirektion der Stadt eingereicht. Bereits im Laufe des Jahres 1892 schlossen sich ihnen weitere Maler an, so der Schlachten- und Militärmaler Theodor Rocholl, Willy Spatz und August Deusser. Peter Philippi, von dem drei Ölstudien in einer der Vitrinen im 2. Obergeschoss gezeigt werden, trat dem Verein wohl gegen 1900 bei. Weitere Mitglieder des insgesamt knapp 20 Künstler umfassenden Sankt Lucas-Clubs waren u. a. Aloys Fellmann, Anton Henke, Hermann Herzog und Emil Zimmermann. Sie alle sind heute nahezu in Vergessenheit geraten und in unserer Ausstellung nicht mit eigenen Werken vertreten. 8 Kunstwerke
"Kommet her zu mir Alle, die ihr mühselig und beladen seid" Wilhelm (Willy) Spatz
Das bühnenhaft komponierte Gemälde wurde erstmals im März 1894 in Düsseldorf öffentlich vorgestellt und ausführlich in der Zeitschrift „Die Kunst für alle“ beschrieben. Der Bildtitel zitiert einen Satz aus dem Evangelium des Matthäus (11, 28-30), den sogenannten „Heilands Ruf“, mit dem Jesus den vom Leben benachteiligten Menschen empfiehlt, ihm folgend, ihr Schicksal demütig anzunehmen, um dann in der Begegnung mit Gott Seelenruhe zu finden.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Studie eines Mannes mit Mühlsteinkragen" Wilhelm (Willy) Spatz
Die Porträtstudie zeigt einen älteren Mann in einer historischen Robe. Die weiße Halskrause aus kunstvoll gerüschtem Leinen wurde ab der zweiten Hälfte des 16. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts in Spanien und in den Niederlanden von Adeligen und Patriziern getragen. Die Frisur und der Bart des Dargestellten entsprechen hingegen der europäischen Mode des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In jener Zeit gehörte die spanisch-niederländische Halskrause in den Hansestädten zur Amtstracht von Bürgermeistern, Senatoren, Ratsmitgliedern, Professoren und Pastoren. Möglicherweise ist die Porträtstudie in der Sammlung der Dr. Axe-Stiftung im Zusammenhang eines heute unbekannten Gemäldes für einen norddeutschen Auftraggeber entstanden.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"König Wilhelm auf dem Schlachtfeld von Sedan" Theodor Rocholl
Das Bild „König Wilhelm auf dem Schlachtfeld von Sedan“ gehört zu Rocholls Darstellungen berühmter Episoden und Schlachten des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71, die dem Maler große Anerkennung einbrachten. Das Gemälde in der Dr. Axe-Stiftung ist mehr ein Porträt als ein Ereignisbild: Es zeigt den siegreichen König Wilhelm I. auf einem Schimmel, wie er, begleitet von zwei Kavalleristen, das Schlachtfeld von Sedan inspiziert.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Pflügender Bauer" Friedrich August Deusser
Soldaten zu Pferde, Freizeitreiter und landwirtschaftliche Pferdegespanne waren beliebte und wiederkehrende Motive im Schaffen von August Deusser. Auf dem Gemälde der Dr. Axe-Stiftung sind die kräftigen Arbeitspferde im Vordergrund das Hauptmotiv. Im Kontrast zu den Tieren sind die Dorf- und Stadtansichten im Mittel- und Hintergrund nur summarisch charakterisiert und topographisch nicht genau zu bestimmen. Wahrscheinlich handelt es sich um das deutsch-niederländische Grenzgebiet am Niederrhein und an der Maas.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Rauchender Husar zu Pferde" Friedrich August Deusser
August Deusser zählte in seinen jungen Jahren neben Theodor Rocholl und Hugo Ungewitter zu den gefragtesten Malern von Schlachten- und Militärszenen in Deutschland. Als er 1894 die farbige Studie eines einzelnen Husaren auf einem braunen Pferd in winterlicher Flachlandschaft schuf, war er noch Student an der Düsseldorfer Kunstakademie. Das Aquarell belegt sein frühes Interesse an der Darstellung von berittenen Soldaten, deren Anblick ihm bereits als Kind vertraut war, als er mit seinen Eltern in Köln-Deutz, wo ein preußisches Kürassier-Regiment stationiert war, gewohnt hatte.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Frau mit Tuch" Peter Philippi
Die Ölstudie mit dem Motiv einer ganzfigurig dargestellten Frau mit einem Tuch über den Schultern ist sehr sorgfältig ausgeführt. Exakt erfasste Philippi die leicht gedrehte Körperhaltung und die in der Rocktasche verborgene rechte Hand. Wie präzise der Künstler gearbeitet hat, macht auch die exakt gezogene Linie unter der Signatur unten rechts deutlich.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Junger Mann mit Strohhut" Peter Philippi
Die besonderen Kennzeichen des jungen, im Profil dargestellten, namentlich nicht bekannten Mannes sind der Strohhut, die Brille und der Schurbart. Das von links ausgeleuchtete Porträt wurde sehr sorgfältig und realistisch ausgeführt. Das leider nicht datierte Bild diente Peter Philippi u. a. als Studie zu den Gemälden „In der Sommerfrische“ und „Ehepaar am Kaffeetisch“, die in den Jahren 1911 und 1925 entstanden sind.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung
"Porträt einer alten Frau" Peter Philippi
Markant und individuell ist die Physiognomie der alten Frau mit den wässrigen Augen, der roten Nase und der Zahnlücke in dem leicht geöffneten Mund mit der stark gewölbten Unterlippe. Der Vergleich mit dem Gemälde „Vor der Haustür“, das im Erdgeschoss dieser Ausstellung zu sehen ist, macht deutlich, dass Philippi die hier dargestellte Alte wohl schon länger kannte; denn sie diente ihm schon für das 1899 entstandene Bild „Vor der Haustür“ als Modell.
Eigentümer:Dr. Axe-Stiftung

Wilhelm (Willy) Spatz

1861 Düsseldorf - 1931 Düsseldorf
Willy Spatz, der an den Kunstakademien in Düsseldorf und München ausgebildet worden war und mehr als 30 Jahre als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrte, war auf die religiöse und profane Figurenmalerei spezialisiert. Bekannt ist er heute noch durch die monumentalen Wandgemälde, die er in der Kapelle von Schloss Burg an der Wupper und im Sitzungssaal des Düsseldorfer Oberlandesgerichts ausführte. Seinen Zeitgenossen galt Willy Spatz als origineller Erneuerer der Historienmalerei, der zwischen Realismus und Jugendstil unkonventionelle künstlerische Wege ging. Seit 1893 beschickte Spatz regelmäßig Verkaufsausstellungen in Deutschland mit seinen Bildern und Grafiken, die den Rezensenten in den Kunstjournalen häufig eine Kommentierung wert waren. An den Dezember-Ausstellungen des Sankt Lucas-Clubs beteiligte er sich spätestens seit 1895, in den Grafikmappen ist er jedoch nicht vertreten.

Theodor Rocholl

1854 Sachsenberg (Waldeck) - 1933 Düsseldorf
Theodor Rocholl beteiligte sich an der ersten Ausstellung des Sankt Lucas-Clubs bei Eduard Schulte im Dezember 1892 mit einem Schlachtenbild und zwei militärischen Szenen. Für die Grafikmappen der Jahre 1893 und 1894 steuerte er drei Radierungen bei, die seines dynamische Handschrift und kompositorische Originalität bezeugen. Rocholl war einer der bekanntesten deutschen Militär- und Schlachtenmaler im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Sohn eines evangelischen Theologen studierte Malerei in Dresden, München und Düsseldorf. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Breslau gelang es Rocholl ab 1885 die Nachfolge des preußischen Armeemalers Wilhelm Camphausen (1818-1885) einzunehmen. Zunächst mit retrospektiven Gemälden zu den Ereignissen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 erfolgreich, wandte er sich dann als Kriegsberichterstatter zeitgenössischen Themen zu: Er begleitete 1897 den Griechisch-Türkischen Krieg, 1900/01 den deutschen Chinafeldzug und 1910/11 den Türkisch-Albanischen Krieg. Auch an den kriegerischen Auseinandersetzungen in Albanien 1914 und am Ersten Weltkrieg an der Westfront nahm er als Chronist teil. Die vor Ort gefertigten Skizzen verarbeitete Rocholl in seinem Atelier zu lebendig-realistischen Ereignisbildern.

Friedrich August Deusser

1870 Köln - 1942 Konstanz
Auch August Deusser zählt zu den Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie. Er malte bevorzugt Kavallerie-Soldaten bei militärischen Übungen am Rhein und realistischen Sujets aus dem bäuerlichen Leben sowie Landschaften und Porträts. Die Heirat mit der vermögenden Malerin Elisabeth Eugenie Albert 1902 sicherte ihm die finanzielle Unabhängigkeit. Wie sein Vorbild Max Liebermann verfolgte Deusser den Anschluss an die zeitgenössische Malerei der französischen Avantgarde. 1901 wird er erstmals in dem Sonderheft der Zeitschrift „Die Rheinlande“ als Mitglied des Sankt Lucas-Clubs genannt. In diesem findet sich von ihm die Darstellung eines Pflügers, ein Motiv, das er neben Soldaten zu Pferde und Freizeitreitern häufig variierte. In die Kunstgeschichte ging August Deusser neben Julius Bretz, Max Clarenbach, Walter Ophey u. a. vor allem als einer der Mitbegründer des Sonderbunds ein, der seit 1908 mit viel Engagement und Weitblick die avantgardistische Kunst im Rheinland förderte.

Peter Philippi

1866 Trier - 1945 Rothenburg ob der Tauber
Die Familie des Malers Peter Philippi unterhielt am Hauptmarkt in Trier eine angesehene Buchhandlung, die nach mehr als 100 Jahren 1983 geschlossen wurde. Die spätbiedermeierliche Ausstattung des Ladenlokals mit den darüber liegenden Wohnräumen inspirierten den jungen Künstler zu vielen seiner Bilder. An der Düsseldorfer Kunstakademie ausgebildet, zog Philippi 1906 ins pittoreske Rothenburg ob der Tauber, wo er bis zum Ende seines Lebens ansässig war. Der älteren Traditionslinie der Düsseldorfer Akademie und Vorbildern wie Ludwig Knaus, Benjamin Vautier, Hugo Oehmichen u. a. folgend, verschrieb sich Philippi einer präzise ausgeführten anekdotischen Genremalerei in tonigen Farben. Unbeeinflusst von zeitgenössischen Umbrüchen und Kunstströmungen hielt er sich über Kaiserzeit und zwei Weltkriege hinweg bis zu seinem Tod an diese behaglich-idyllische Kleinmalerei, die perfekt in die Kunstdoktrin des Dritten Reiches passte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Philippi mit Ehrungen überschüttete und 1944 in die „Gottbegnadeten-Liste“ (Führer-Liste) der wichtigsten Maler des NS-Staates aufgenommen.
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